Prékopa Ágnes (szerk.): Ars Decorativa 30. (Budapest, 2016)

Miklós GÁLOS: Eine Taufgarnitur von Hans Jakob II. Baur in Ungarn. Neuzuschreibung und Provenienz eines Augsburger Ensembles

geschichte Szenen des Alten Testaments als Vorbilder in Bezug zu Szenen des Neuen Testaments.22 Die Stiftungsurkunde liefert mit dem Jahr 1676 einen gesicherten Terminus ante quem für unsere Taufgarnitur. Da Gálffy sie selber anfertigen ließ, können wir als Entstehungsdatum die Jahre zwischen 1674 - als Gálffy nach Odenburg umsiedelte - und 1676 annehmen. Bei der Zuordnung der Stücke ist diese Datierungshilfe wert­voll, besonders weil die Crailsheimer Analogie in dieser Hinsicht verwirrend wirkt. Diese Schale, deren Taufe Christi nach der entsprechenden Szene auf der Odenburger Schüssel gestaltet ist, trägt eine Widmungsinschrift aus dem Jahre 1683, entstand also mehrere Jahre nach dem Tod von Hans Jakob II. Baur.23 Nichtsdestotrotz listet Helmut Seling die Crailsheimer Tauf schale unter dessen Arbeiten auf. Entweder ist die Widmungsinschrift später angebracht worden - wogegen eigentlich ihr Wortlaut selbst spricht -, oder die Schale hat Hans Jakob III. Baur nach den Vorlagen, die seinem Vater zur Verfügung standen, angefertigt. Die von den drei Hans Jakob Baur verwendeten Meisterzeichen sind einander zum Verwechseln ähnlich.24 Zu­sammen mit dem unterschiedlichen Er­scheinungsbild derselben Marke an ver­schiedenen Objekten führte dies ohne zusätzliche Datierungshinweise wiederholt zu Fehlzuschreibungen einzelner Gegen­stände. (Abb. 8) Das Beschauzeichen unserer Taufgar­nitur entspricht nicht nur keiner der Marken, die sich an Arbeiten von Hans Jakob II. Baur finden, sondern ist überhaupt bisher unbekannt. (Abb. 9) In seinen Grundzügen - mit der rosettenartigen Anordnung von sechs Schuppen des 7. Ödenburger Taufscbüssel (Detail): Taufe Christi 16

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