Prékopa Ágnes (szerk.): Ars Decorativa 29. (Budapest, 2013)

Dóra REICHART: Die Karriere einer Frau in einem Männerberuf in der Zwischenkriegszeit. Das Werk der Innenarchitektin Zsuzsa Kovács in den 1920er und 1930er Jahren

„voll von humaner Gesinnung war“.35 Sie glaubte und sprach sich mit Überzeugung für die Veränderbarkeit der Welt aus und versuchte mit der Durchführung der sozia­len Programme für Tausende von Menschen angemessene Lebensumstände zu schaffen. Ihre Mittel waren jedoch keineswegs ge­walttätig utopistisch. Mit ihren regelmäßi­gen Vorträgen im Club der Werktätigen Frauen (Dolgozó Nők Klubja) führte sie in Ungarn als einzige Frau eine fachliche, po­pulärwissenschaftliche Tätigkeit aus, die bei der Erleichterung des Lebens der Hausfrau­en behilflich war. Als Künstlerin und als Ar­chitektin arbeitete sie an der Schaffung einer gesunden Gesellschaft. An der Wochenendhaus-Ausschreibung des Jahres 1935, die von der Architektur- Zeitschriftengruppe „Vállalkozás - Építke­zés - Perspektíva“ [Unternehmen - Bau - Perspektive] im Zeichen der sozialen, volkswirtschaftlichen und Zielen des Ge­sundheitswesens dienenden „Weekend- Bewegung“ ins Leben gerufen worden war, nahm Kovács gleich mit mehreren Entwür­fen erfolgreich teil.36 Neben einem kosten­günstigen Ferienhaus mit einer einfachen Konstruktion, entworfen für Eigentümer mit den bescheidensten Finanzmitteln, ge­wann sie mit den realisierbaren Varianten dieses Hauses für die ganzjährige Nutzung, für Sommer- und Wintersportarten, für Wasserufer oder Waldgebiete einen „ers­ten“ zweiten Preis (ein erster Preis wurde nicht vergeben). Die Problematik, die Fragen und die Re­alisierbarkeit von kostengünstigen Möbel­stücken, Kleinwohnungen und Typenmö­beln wurden nach und nach zu einem ele­mentaren Teil der schöpferischen Tätigkeit und der ideologischen Anschauung von Zsuzsa Kovács. Eine ihrer ersten Sessel­S t 1111- i 811 í h un» $ 1T z • i fitt­éi f « in 0»ft G í V t » T t I o » T f N «OTTO. .BEQUEM 0 R Uf r t l. 7. Zsuzsa Kovács: Entwurf eines Sessels aus Sperrholz, um 1926. Archiv des Kunstgewer­bemuseums, KRTF 7250/1 93

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