Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 25. (Budapest, 2007)
Hedvig SZABOLCSI: Zeichnungsvorlagen für Möbel mit Hirschgeweih von Joseph Franz Danhauser zur einstigen Einrichtung des Jagdschlosses in Lovasberény
Abb. 2. Das kleine Kanapee mit Lanze und Jagdhorn dere Mühe, ihn zu bestimmen. Die Zeichnungsvorlagen wurden für Antal Mö- zes Cziraky, den Herrn von Lovasbereny zu Beginn des 19. Jahrhunderts, gefertigt. Umso schwieriger war es, herauszufinden, ob die Möbelstücke nach den Vorlagen zur Ausführung gelangten, und wenn ja, wo sie wohl aufgestellt waren. Aus der Fachliteratur war die Baugeschichte des Schlosses Cziraky von Lovasbereny einigermaßen bekannt, es gibt auch Hypothesen über dessen Baumeister oder über mehrere Baumeister, aber über das zum Gut gehörige Jagdschloß, für das diese Möbel, sofern sie ausgeführt wurden, bestimmt waren, ist so gut wie nichts überliefert. Als ich in den achtziger Jahren diesen Fragen nachzugehen versuchte, war das Gebiet, auf dem das Schloß stehen mußte, militärisches Sperrgebiet. Selbst mit der Hilfe des damaligen Generaldirektors des Budapester Museums für Kriegsgeschichte ist es mir nicht gelungen, eine Zutrittserlaubnis zu erwerben. Der Generaldirektor, Generalmajor Dr. Ervin Liptay, bemühte sich darum, briefliche Informationen emzu- holend Daraus ging die traurige Tatsache hervor, daß das einstige Jagdschloß nach einem Brand um 1966 abgetragen und etwa 20 bis 30 Meter davon ein neues Jagdhaus errichtet wurde. Von der Einrichtung gab es keine Spur. Ich habe die bis dahin zusammengetragene Literatur und die Zeichnungen in der Hoffnung beiseitegelegt, daß irgendwann mal ein Licht auf ihre Geschichte fallen würde. Im Rahmen des Restaurierungsprogramms der ungarischen Schlösser erstellten Gábor Alföldy und Balázs Bányai 2002 eme vorläufige wissenschaftliche Dokumentation zum Schloß Lovasberény.3 Ich möchte Gábor Alföldy auch an dieser Stelle meinen besonderen Dank dafür aussprechen, daß er mir seine Forschungsergebnisse, Daten und Angaben sowie seine Bilddokumentation zur Verfügung stellte, sodaß ich sie in vorliegendem Aufsatz berücksichtigen durfte. Das mehrfach umgestaltete ebenerdige Schloß Lovasberény in der Nähe von Székesfehérvár wurde von Antal Mózes Czirá- ky,4 einem der gebildetsten Aristokraten seiner Zeit, durch einen aufgestockten, mit klassizistischem Portikus hervorgehobenen Abb. 3. Lehnstuhl mit dem Monogramm CA an der aus einer Jägertasche gebildeten Rückenlehne 24