Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 24. (Budapest, 2006)

Melinda AL-RAVI-KŐVÁRI: Ein koptisches Textilfragment mit der Verkündigungsszene im Kunstgewerbemuseum Budapest und seine Stelle im Kreis der christologischen Zyklen

ANMERKUNGEN ' An erster Stelle möchte ich Frau Melanie Prinz, M. A. (Ahlen, Deutschland) und Herrn Professor Dr. Ulrich Luft (Institut für Ägyptologie der Loránd Eötvös Universität, Budapest) für die Hilfe bei den Korrekturen und die zahl­reichen Hinweise danken. Dankbare Erwähnung gebührt für die zahlreichen Hinweise, Informationen und Hilfe Herrn Prof. Dr. Rainer Stichel (Seminar für Byzantinistik der Universität Münster) und Prof. Dr. Stephen Emmel (Insititut für Ägyptologie und Koptologie der Universität Münster). : Es gibt Kleiderlisten, in denen Vorschriften hinsichtlich des Tragens, der Farbe, der Träger (Kinder, Männer. Frauen) gemacht werden. Siehe z. B. M. Hasitzka. Koptische Texte, Corpus Papyrorum Raineri, Archedotis Austriac. Band 12, Wien 1987. ; Rusticus Helpidius weist auf die Parallele der alttesta­mentlichen Eva mit der neuteslamentlichen Maria als Typos und Antitypos hin. „Eva a diabolo seducta...angeli ad Mariain adventus..." PL 62, Paris 1848, col. 543. 'Übersetzung bei W. Schneemclcher. Neutestamentliche Apokryphen, I. Evangelien, Tübingen 1987, S. 343: „11. !. Und sie nahm den Krug und ging hinaus, um Wasser zu schöpfen, und siehe, eine Stimme sprach zu ihr: „Sei gegrüßt, du Begnadigte, der Herr sei mit dir, du Gesegnete unter den Weibern." Und Maria schaute sich nach rechts und links um, woher diese Stimme komme. Und sie erbebte, ging in ihr Haus, stellte den Krug ab, nahm den Purpur, setzte sich (damit) auf ihren Stuhl und spann den Purpur. 11.2. Und siehe, ein Engel des Herrn stand (plötzlich) vor ihr und sprach: „Fürchte dich nicht, Maria: denn du hast Gnade gefunden vor dem Allmachtigen und wirst aus seinem Wort empfangen." Als sie das hörte, zweifelte sie bei sich selbst und sprach: „Ich sollte empfangen vom Herrn, dem lebendi­gen Gott, [und gebären] , wie jedes Weib gebiert 9 " 11.3. Und der Engel des Herrn trat hinzu und sprach zu ihr: „Nicht so. Maria: denn Kraft des Herrn wird dich überschatten: darum wird auch das Heilige, was aus dir geboren wird, Sohn des Höchsten genannt werden. Und du sollst seinen Namen Jesus heißen: denn er wird sein Volk von seinen Sünden retten." Und Maria sprach: Siehe, (ich bin) die Magd des Herrn vor ihm: mir geschehe nach deinem Wort!" 5 O. Cullmann, Kindheitsevangelien, in: W. Schnee ­melcher, a. a. O.. S. 364. '' Die Erzählung wurde wahrscheinlich von dem ägypti­schen Bischof Serapion, der zur Zeil des alexandrinischen Patriarchen Theophilus (385—412) gewirkt hat, geschrieben. Zum Kapitelanteil: Santos Otcro, Los Evangelios apocrifos, BAC 148, Madrid 1993, S. 237. 1 G. Schneider, Apocryphe Kindheitsevangelien, Fontes Christiani 18, Freiburg im Breisgau 1995, S. 78. Der aus dem 3—4. Jahrhundert stammende griechische Originaltext ist in folgenden Übersetzungen überliefert: äthiopisch, lateinisch, koptisch, slawisch. Die Ascensio Jesaiae ist voll­ständig nur auf Äthiopisch überliefert. Die einzelnen Bruchstücke sind in alten koptischen Versionen, auf Griechisch und Altslawisch erhalten. s G. Schneider, a. a. O., S. 66. ' Der Text dazu: G. Schneider, a. a. O., S. 263-267. "' „Nun aber, öffne deinen Mund und verschlinge diese Lichtwolke - die, in der das Leben der Himmlischen und der Irdischen verborgen ist." Übersetzung bei C. D. G. Müller. Die Bücher der Einsetzung der Erzengel Michael und Gabriel, CSCO Vol. 226. Scriptures Coptici, Tom. 32, Louvain 1962, S. 88; Bücher, Tom. 31, S. 72. " Nur ein Beispiel: Isaak von Antinoe: Encomium über das Leben des Kolluthos. wo der Erzengel Gabriel vor Kolluthos erscheint und ihm die Geschichte der Ver­kündigung Mariae erzählt. Kolluthos wird in derselben Weise wie Maria und Zacharias begnadigt - Gott redet zu ihm durch den Engel. Übersetzung bei S. E. Thompson. Encomiaslica from the Pierpont Morgan Liblar)', Scriptores Coptici, Tom. 48, Louvain 1993, S. 43^14. 12 Übersetzung bei A. Kartsonis. Protection Against All Evil: Function, Use and Operation of Byzantine Historiated Phylacteries, Byzantinische Forschungen 20, Presence of Byzantium: Studies presented to Milton V. Anastasos in honour of his eighty-fifth birthday ed. by A. R.Dyck and S. A. Takács, Amsterdam 1994, S. 99; Originaltext bei J. D. Mansi, Sacrorum Conciliorum Nova et Implissima Collectio, Vol. 13. Graz 1960, 13269B-13269C 11 Zur Bildsprache s. K.-H. Brune, Die Verkündigungs­szene des syrischen Klosters: Ergebnis der Entwicklung einer eigenständigen frühchristlichen Bildsprache, Ägypten und Nubien in spätantiker und christlicher Zeil I, Hrsg. S. Emmel, M. Krause. S. G. Richter. S. Schalen, Wiesbaden 1999, S. 91-100. 14 Budapest, Kunstgewerbemuseum, Inv. Nr. 82.158.1. Erwerbung aus der Sammlung von A. Pethő. Ausmaß: 10 x 8,7 cm, 8-9. Jh. (?), Fundort unbekannt. Lit.: L. Török, Coptic Antiquities II. Textiles, Rom 1993, S. 52-53, T94; Á. Kiss, The Late Antique Textile Collection of the Museum of Industrial Arts, Annales Universitatis Scienliarum Buda­pestinensis de Rolando Eölvös nominatae Sectio Classica 8. Budapest 1980, No. 54a. L. Török, After the Pharaohs. Treasures of Coptic Art from Egyptian Collections. Exhibition catalogue. Museum of Fine Arts. Budapest 2005. K. Nr.: 189. S. 252-254. Über die technischen Daten des Fragmentes hat mir Frau Katalin Nagy Informationen gegeben. Über die Herstellung des Stoffes hat mich Frau Edit Kapros Kósa beraten. In der Verfassungsarbeit der Bilder hat mir sehr viel Herr Kamal Al-Rawi (MBA, Nyergesújfalu) geholfen. 15 Tempel von Hatschepsut in Deir el-Bahari, im Tempel von Karnak, im Festsaal von Thutmosis III. Aus dem 1. Jh. vor Christi stammen die Wandmalereien des Anfuschi­Grabes, die sich mit Wandmalereien von Pompei verglei­chen lassen. A. Stauffer. Textilien aus Ägypten aus der Sammlung Bouvier, Bern 1992. S. 41. "' Freiburg, Museum für Kunst und Geschichte. Sammlung Bouvier, Inv. S424. 35. 5 x 10, 4 cm, 8-9. Jh., Fundort nicht bekannt. A. Stauffer, a. a. O., Kat. 85, S. 182-183. Dankbare Erwähnung gebührt für die zahlreichen

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