Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 15. (Budapest, 1995)

PRÉKOPA Ágnes: A barokk-kori Gyermek Jézus-ábrázolások néhány érdekes emléke az Iparművészeti Múzeum gyűjteményében

morer Katalog sind. Ihre gemeinsamen Merk­male sind - außer der Körperhaltung sowie dem runden und hohen, einem kleinen Hügel ähneln­den Sockel 6 - der liebreizend-schwerfällige große Kopf, die sanften Gesichtszüge und der nach rechts unten - zumeist auf die erhobene rechte Hand, das heißt auf das ursprünglich in dieser gehaltene Zepter - gerichtete Blick. Als Anhaltspunkte für die Rekonstruierung der De­tails bietet sich aufgrund der teilweisen Über­einstimmung mit dem gesuchten ikonographi­schen Typus in erster Linie das aus Bayern stammende Loretokindl in Salzburg an. Das Salzburger Loretokindl hält ein Szepter in der rechten Hand, in einigen Darstellungen auf kleinen Andachtsbildern dagegen einen Palmenzweig oder Blumen. Das im Verhältnis zur Figur riesige Kreuz - ein mit der Kreuzes­fahne der Auferstehung gleichwertiges Symbol - wird auf jeden Fall in der linken gehalten. (Der Typus weicht also völlig von den im Mittelalter verwurzelten segnenden Jesus-Dar­stellungen mit Globus ab, deren bekanntestes barockes Beispiel das aus Spanien stammende Gnadenbild des Prager Jesuskindes ist.) Auch die mit B. G. signierte Schnitzerei im Tiroler Landesmuseum weist die oben beschrie­benen Merkmale der Gruppe auf, aber mit dem Unterschied, daß diese Figur vollkommen nackt ist 7 . Eine andere Gemeinsamkeit der unter­suchten süddeutschen Schnitzereien ist hin­gegen die Art des Aufschlags und der Fältelung des Lendentuches. Aufgrund ihrer Hauptmerk­male läßt sich auch die Elfenbeinschnitzerei des Budapester Kunstgewerbemuseums dem durch die genannten Werke umrissenen Typus zuordnen, von dem das Gesicht der Figur aber - wegen der etwas strengen und altklugen, stark artikulierten Züge - abweicht. Allerdings zeigt dieses Detail vor allem das Niveau der hand­werklichen Kenntnisse der Schnitzerwerkstatt, ebenso wie die ziemlich anspruchslos erschei­nende Ausführung der Beine. Gleichermaßen als Abschluß der Geschichte dieses Darstellungstypus ist zuletzt die Schni­tzerei mit der Nummer 603a aus Berliners Ka­talog zu nennen, die auf das zweite bis dritte Viertel des 18. Jahrhunderts zu datieren ist. Sie repräsentiert diesen Typus mittels der Inter­pretation eines routinierten Meisters als eine bis ins kleinste Detail barocke Umformulie­rung von ungezwungener, lockerer Formen­sprache. In der Sammlung unseres Museums gibt es kein kleines Andachtsbild mit Darstellung des Salzburger Loretokindls, wir bewahren jedoch ein, aus der Procopius-Sammlung stammende kleines Andachtsbild des Prager Jesuskindes auf. Auf einen Nadelstichdekorierten Papier­grund wurde die aus einem Kupferstich aus­geschnittene Figur des Prager Jesuskindes auf­geklebt, auf die aus Textil ausgeschnittene Klei­dung und die Metallenfadendekoration appliziert wurden 8 . (Abb. 2). Die Procopius-Sammlung bereicherte den Bestand unseres Museums ­neben vielen anderen Kunstgegenständen - um mehr als 500 kleinen Andachtsbilder auf Per­gament, die überwiegend aus dem 18. Jahrhun­dert stammen 9 . Es gibt allen Grund zu der Annahme, daß die meisten Kunstwerke der Sammlung österreichischen und süddeutschen Ursprungs sind, dafür sprechen auch die be­schrifteten sowie die aufgrund ihres Typus ge­nau identifizierbaren Stücke. Alle kleinen An­dachtsbilder der Procopius-Sammlung, deren Ursprungsort nicht genau festzustellen ist, stammen höchstwahrscheinlich aus dem öster­reichischen und süddeutschen Raum. Das be­trifft auch die jetzt erwähnte Darstellung des Prager Jesuskindes sowie die im folgenden besprochenen Kunstwerke. Die Darstellung des aus der Krippe „heraus­genommenen" gewickelten neugeborenen Je­suskindes und dessen Kult stammen ebenfalls aus dem Mittelalter. Die meist aus Wachs ge­fertigten, „Fatschenkindl" kommen vor allem in Katalogen deutscher und österreichischer kirchlicher Sammlungen vor. Das bekannteste Andachtsbild des gewickelten Jesuskindes ist das - aus Holz aus dem Heiligen Land ge­schnitzte - Santo Bambino di Aracoeli in Rom, das auch heute noch von Tausenden von Wall­fahrern aufgesucht und mit Tausenden von Briefen bedacht wird. Dieses reich bekleidete gewickelte Jesuskind liegt nicht, sondern wird - als seltene Ausnahme - „aufrecht stehend"

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