Vadas József (szerk.): Ars Decorativa 11. (Budapest, 1991)
SZILÁGYI András: „Az Losonczi Antal mozsdója medenczéstől" - és az esztergomi Mátyás-kálvária
geringe materielle Opfer wird offensichtlich der Erzbischof selbst gebracht haben, wie wir das durch die Aufzeichnung seines persönlichen Besitztums, seiner eigenen fahrenden Güter, aus 1549 bestätigt finden. Die meisten seiner Zeitgenossen hatten von Erzbischof Pál Várday keine sonderlich hohe Meinung; seine Einschätzung ändert sich auch in der späteren Geschichtsschreibung nicht. Er war keineswegs ein Ritter ohne Furcht und Tadel, und das trifft nicht so sehr auf den Statthalter, als vielmehr auf den Kirchenfürsten zu, da der Katholizmus in Ungarn während semer Amtszeit als Erzbischof eine der schwierigsten Krisen seiner Geschichte durchgemacht hatte. Doch gehört zum Bild von ihm auch das bisher Gesagte, denn es leuchtet ein, dass es vielleicht vor allen Dingen ihm zu verdanken war, dass die hochbedeutenden Kunstschätze der Schatzkammer von Esztergom, unter ihnen das Corvinus-Prunkkreuz, erhalten geblieben sind und sich zudem noch innerhalb der jetzigen Landesgrenzen befinden. Ein ähnlich ambivalents Urteil können wir uns auch über seinen Zeitgenossen Antal Losonczy bilden. Beide lebten in einer durchaus krisenvollen Epoche der ungarischen Geschichte, doch wird die Wirkung Losonczys wohl kaum dem Land förderlich gewesen sein, zumal er sich in seinem Schalten und Walten von seinem eigenen Egoismus leiten liess. Zweifelsohne ist aber das Zustandekommen des hervorragendsten Werkes der ungarischen Goldschmiedekunst der Spätrenaissance keinem anderem als ihm zu verdanken; ohne seinen Namen liesse sich wohl kaum eine Geschichte des altungarischen Kunstgewerbes schreiben. Dieser Umstand wie das Verhalten Várdays mögen daher eine bald schon als Bindeswahrheit geltende Feststellung bekräftigen: Ihre Rolle im Zustandekommen und in der Aufbewahrung bzw. der Erhaltung von Kunstwerken, wie auch nur eine einzige auftraggeberische Geste mögen auch solchen Personen Ruhm und eine gewisse Anerkennung einräumen, die sonst nicht zu den hochgeschätzten, glorreichen Gestalten der Vergangenheit einer Nation gehören und die, käme es einzig allein nur auf di Geschichtsschreibung oder das Urteil der Nachwelt an, dem Schicksal berechtigten Vergessens oder wohlbegründeter Verpönung preisgegeben worden wären. ANMERKUNGEN 1/ Die Höhe des Kruges beträgt 106 cm, der Durchmesser der Schlüssel 80 cm. Seit 1945 befinden sich beide Stücke in einem schwer beschädigten Zustand, seit 1949 - wie auch zur Zeit - werden sie im Budapester Museum für Kunstgewerbe aufbewahrt, Inv.Nr.: E 60.14. Literatur: A magyar történeti ötvösmú'-kiállítás lajstroma. Red.: Pulszky, K.-Radisics, J. Budapest, 1884. III. Saal, 19. Schrank, s. 168—172 (Zeichnung angegeben). Pulszky, K-Radisics, J.\ Az ötvösség remekei a magyar történeti ötvösműkiállításon. Budapest, o. J. (1885) II. S. 67. und Bild. Pulszky, Ch.-Radisics, E.-Molinier, E.\ Chefs d' oeuvre d'Orfèvrerie ayant figuré a l'Exposition de Budapest, Paris, o. J. II. S. 73—74. und Bild. Csányi, K.: A herceg Eszterházy kincstár magyar ötvösművei. Az Országos Magyar Régészeti társulat Evkönyve 1920/1922. Budapest, 1923. S. 189— 191. Jones, E. A.: Old Silver of Europe and America. London, 1928. S. 250. Pl. LXIX. Kampis, A.: Erdély iparművészetéről I. Fémművesség. In: A történeti Erdély. Red.: Asztalos, M. Budapest, 1936. S. 543. Kőszeghy, E.: Magyarországi ötvösjegyek a középkortól 1867-ig. Budapest, 1936. Nr. 985. S. 166—167. Balogh, J.\ A reneszánsz kor művészete. In: A magyarországi művészet története a honfoglalástól 1800-ig. Red.: Bercsényi, D. 4. Auflage. Budapest, 1970. S. 248, Abbildung 395. Héjjné Détári, A.: A fraknoi Esterházy-kincstár a történeti források tükrében. In: Magyarországi reneszánsz és barokk; Művészettörténeti tanulmányok. Red.: Galavics, G. Budapest, 1975. S. 484—485. Galavics, G.: A késő reneszánsz iparművészete (1541—1686). In: A művészet története Magyarországon. Red.: Aradi, N.