Forgács Éva (szerk.): Ars Decorativa 9. (Budapest, 1989)
VARGA Péter: Egy 17. századi karabély restaurálása
Stoff zerstören kann. Es ist äusserst wichtig, die Säure nach Aufhören des Schäumens aufzusaugen, weiter nach einem, eine Minute lang dauernden Ätherbad, die Spuren der Säure mit destilliertem Wasser abzuwaschen. Laut früherer Erfahrungen und auf Grund von Anweisungen der in dem Thema bewandten Kollegen meinte ich, dass zum Bleichen des Elfenbeins 5—10%ige Oxalsäurenlösung am besten entspreche. Der Restaurierungsprozess unserer Waffe hat mich — unter anderem — davon überzeugt, dass dieses Verfahren nur im Falle solcher Teile anwendbar ist, auf denen die Einsaugung und Fossilisierung in geringem Masse aufgetreten ist. Beim Ersetzen der fehlenden Elfenbeinzierden standen mir zwei alte Fotos aus den 1930er Jahren zur Verfügung. Diese Fotos haben die genaue Rekonstruktion der gravierten Ornamentik der fehlenden Teile ermöglicht. Ich habe die fehlenden Beinteile am Ende des Büchsendeckels der Kugelschale und an der unteren Kolbenkante ersetzt. Die Verzierung habe ich aufgrund der Fotos eingraviert; wo dies aber nicht zu sehen war, dort habe ich die Gravierung nicht ersetzt. Die winzigen, dünnen Elfenbeinapplikationen sind teils rekonstruierbar, teils ersetzbar. Das dünngeschnittene Elfenbein musste gleichmässig gefeilt, geweicht, gebogen, dann in die Lagerung eingesetzt, schliesslich wieder verhärtet werden. Jenes unvollständige Bein das am oberen Drittel der Lagerung an der Seite des Kolbens zu sehen ist, habe ich ergänzt. Während der Untersuchungen der im Ungarischen Nationalmuseum aufbewahrten zeitgenössischen Exemplare, sowie der in der dortigen Waffensammlung aufbewahrten Fotografiensammlung und Dokumentation wurde klar, dass die Formen und der Motivenschaftz der hiesigen Beinzierden mit den Verzierungen des Prunkbeins des Ladstockscheidenöffners identisch sind. Meiner Meinung nach, diente der Karabiner ausschliesslich als Prunkwaffe, und wurde nie gebraucht. Der gute Zustand seiner funktionsfähigen, abnutzungsfreien Stahlplatte bestätigt, dass hier von einer Prunkwaffe die Rede ist. Als Endphase der Arbeit habe ich die hölzernen Teile mit leicht wirkender Politur poliert; die Restaurierung des Karabiners wurde durch Fotografieren des sich nun in wohlbehaltenen Zustand befindlichen Kunststücke abgeschlossen (Abb. 22, 23). ANMERKUNGEN 1 Inv.-Nr: E 60.10. Länge: 90,5 cm, Lauflänge 60,7 cm, Rohrdurchmesser: 1 cm. Die erste Besprechung der Restaurierung: P. Varga: Egy XVII. századi karabély restaurálása (Restaurierung eines Karabiners aus dem 17. Jahrhundert). Múzeumi műtárgyvédelem. 8. (1980) S. 97—106., Abb. XVIII—XX. - Thomas, B. —Gamber, O.: Die schönsten Waffen und Rüstungen der europäischen und amerikanischen Sammlungen. München, 1963. Durdik, J.—Mudra, M. —Sáda, M.: Alte Handfeuerwaffen. Prag, 1977, S. 77—111. Temesváry F.: Fegyverkincsek, díszfegyverek (Waffenschätze, Prunkwaffen). Budapest, 1982. Akehurst, R.: Schöne Jagdgewehre. München, 1984. S. 13—30.