Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 8. (Budapest, 1984)

LÁSZLÓ, Emőke: Netzarbeiten aus dem 16—18. Jahrhundert in Ungarn

3. Biblische Szenen und Pflanzenorna­mentik 1. Antependiurn, Zips, 1618. (Abb. 3—5). Blaues Seidengrundnetz, mehrfarbige Seiden- und Metallfäden, Stopfstich. Aufschrift: ,,Quocunqu(e) die (come­de)ris ex h(oc) mori'eris" (AT, Moses I. Buch, Genesis, Kap. 2. 15—17.) — „Mulier/ accepit/de fruc/tu lign/i et de/dit vi/ro suo". (AT, Moses I. Buch, Genesis, Kap. 3. 6.) 48,5X204 cm. Inv.-Nr: 12963 Geschenk des Bischofs von Zips, György Császka. Die mittlere Golgotha-Darstellung ist rechts und links von zwei identischen Sün­denfallszenen umgeben. Beide Szenen ver­fügen über einen starken deutschen Ein­fluss, wir haben aber keine Kenntnis über irgendein unmittelbares Vorbild dazu. Wir finden in der Mitteilung von Nina Gocke­rell 27 ein Kreuzstich-Mustertuch mit fast identischen Szenen, doch dies stammt aus um hundert Jahre späteren Zeiten, und auch für die Autorin bleibt dessen Motive unbekannt. Die inmitten der figuralen Sze­nen findbaren Tiere (Hirsch, Hase, Fuchs, Vogel), ferner die aus Vase herauswach­senden symmetrischen Blumensträucher und der untere Saum mit Blümchen, sind sozusagen in allen zeitgenössischen Muster­büchern aufzufinden.

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