Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 8. (Budapest, 1984)
RÁCZ, Jenő: Wiederherstellung einer Pressburger Ebhert-Uhr aus der Esterházy-Sammlung
ausbildung. Den Eisenstoff des Zeigers habe ich gebläut, damit er sich von dem, hinter ihm rotierenden versilberten Zahlenband und der vergoldeten Kugel besser abstechen sollte. Die inganggesetzte Uhr ging in den ersten Tagen stark vor, doch später gelang mir, sie mit Hilfe eines Regulators, verhältnismässig genau einzustellen, das täglich einer +4—5 Minuten Ganggenauigkeit entsprach. Leider können wir auf keine bessere Einstellung hoffen wegen des „unvollkommenen" Räderwerkes, da die Verzahnung ohne Präzisionswerkzeuge, mit Hand gemacht wurde. Deshalb beginnt das Uhrwerk innerhalb einer Stunde, in denselben Zeitabschnitten plötzlich vorzugehen oder nachzugehen. Die auf Grund der stündlich messbaren Zeitdauer der Schläge gestaltete sich der Anspannung der Feder entsprechend. Nach Aufziehen geht das Werk zuerst pro Stunde 1—2 Minuten vor. dann folgt eine relative Genauigkeit, dann wieder, bei der Schwächung der Federspannung, ergibt sich ein Nachgehen von 1—3 Minuten. Das präzise Einhalten der Zeitdauer reicht nur bis eine eintägige, 24stündige Gangdauer, und bezieht sich nicht auf die einstündliche Genauigkeit. Die Feder, im Falle des vollständigen Aufziehens, hält den Uhrmechanismus 26 Stunden lang in Bewegung. Sosehr man auch als Erfolg verzeichnen kann, dass wir die schwer beschädigte Kruzifixuhr — die unter den bisherig bekannten Ebhert-Schaffungen die grösste ist mit ihrer 44,4 cm Höhe — restauriert und für das Museum als Ausstellungsobjekt bereitgestellt hatten (Abb. 10, 11) würden wir gerne auch auf die Frage Antwort finden, weshalb dieser Steyrer Uhrmachermeister in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts von seinem Tätigkeitsort so weit in die ungarische Krönungsstadt, nach Pressburg kam.