Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 8. (Budapest, 1984)

RÁCZ, Jenő: Wiederherstellung einer Pressburger Ebhert-Uhr aus der Esterházy-Sammlung

JENŐ RÁCZ WIEDERHERSTELLUNG EINER PRESSBURGER EBHERT-UHR AUS DER ESTERHÁZ Y-SAMMLUNG Uber die Esterházy-Familie, ihrer ge­schichtlichen Rolle in Ungarn, ihrer kunst­sammlerischen. Tätigkeit, Schatzkammer in Fraknó (Forchtenstein, Burgenland), Schicksal der Kunstsammlung, Beschädi­gung durch Bombenanschläge während des II. Weltkrieges, ferner Hereingelangen ins Museum für Kunstgewerbe und hier die Wiederherstellung einiger Exemplare der beschädigten Schätze, haben wir mehr­mals in unseren Jahrbüchern Berichte er­stattet. 1 Bei dieser Gelegenheit beschreiben wir die Wiederherstellung einer sonderlichen Uhr, die durch die Bombeneinschläge in das Esterházyschen Palais auf dem Schloss­berg von Buda (Tárnok-Gasse) sehr schwer beschädigt wurde. 2 Unter den zertrümmerten Uhren der Sammlung habe ich zwei Exemplare in die Hände genommen (Abb. 1). Die erste ist auf der Abbildung an der linken Seite sichtbare Kreuzuhr mit Sockel aus getrie­benem Kupfer, am Kreuz mit Christus, als Nebenfiguren Maria und Johannes aus Messing. Im Gehwerk für Ausgleich der Federkraft mit Stackfreed. Spindelgang durch Schweinborste, zur Feinregulierung mit Löffelunruh, Stundenschlagwerk. Sig­nierter Wappenschild: I F-Monogramm (Jörg Fronmiller d. Ä.), um 1600, Höhe 32,5 cm. Die zweite Kreuzuhr soll das Thema meiner Abhandlung sein. Als ich mit der Restaurierung der Kruzifixuhr beauftragt worden war, bekam ich eine scheitförmige Schachtel, darin das mit Schmutzungen und Verpackungsresten bedeckte Uhrwerk. Einstweilen konnte man in das Innere nicht hineinblicken. Die aus dem Mechanismus hervorragende Zeigerwelle ist bereits im Augenblick der Beschädigung von Bom­beneinschlag entzwei gebrochen und in der seitdem verlaufenen Zeit an mehreren Stellen schwer von Rost überzogen. Der mit einem Türchen versehene Holzsockel trug eine Glocke, ist deformiert, die vier Füsse in vier Richtungen verkrümmt (Abb. 2). Die eingerissenen Köpfe der Eisen­schrauben, womit das Werk auf dem Sockel befestigt war, haben sich mit dem bereits von Grünspann befallenen Messing zusam­mengerostet. Das Holzmaterial des Postaments ist entlang der Fügungen zum Teil aufge­sprungen, auf einer Stelle hat es infolge einer unerklärlichen inneren Verdünnung ein Loch bekommen. Die dereinst mit Leim aufgeklebten profilierten und beschnitzten Verzierungen im Mittelfeld von Sägerank-

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