Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 7. (Budapest, 1982)
E. NAGY, Katalin: Die Tracht eines vornehmen ungarischen Mädchens aus dem 16. Jahrhundert (Restaurierung und Rekonstruktion des Boldvaer Fundes)
18. SPITZENDETAILS 19. SPITZENDETAILS Schnürleibchen und Rock waren rund um die Taille zusammengenäht und aus gleichem Stoff verfertigt, vorn mit verdeckten Haken geschlossen, vermutlich bis zur Hüftenhöhe. Das Dekollete des Leibchens ist viereckig, hinten etwas bogenartig zugeschnitten. Dekollete und Ärmelhöhle sind mit einem aus gleichem Material, doch nicht in Faserrichtung zugeschnittenem Band gepaspelt. Vorn, entlang der Haken, über die Schultern bis zur Taillelinie gehend, auch vorn und auch hinten, wurde das Schnürleibchen mit auf Samtband genähter geflochtener Spitze geziert. Der Rock ist aus vier, je 50 cm breiten Stoffteilen zusammengestellt worden, der in der Taille etwas zugeschnitten war, in den Seitennähten von aus mehreren Teilen zusammengebrachten Stücken sich nach unten erweiternd. Der Rock ist in der Taille in Breite von 5 cm glatt, von dort an erst je 3, dann je 4 cm gefaltet. An der linken Seite des Rockes wurden diese Falten, in mehreren Reihen, mit dem Futterstoff zusammen mit lockeren Stichen geheftet, damit die Falten der Reihe nach geordnet stehen sollen (Abb. 22.). Den Rocksaum schmückt in zwei Reihen Spitze, gleich deren des Leibchens, dieser geschmückte Teil wurde mit dicker Tuchunterlage versehen. Solcher Typ des ungarischen Schnürleibchens wurde den unter mehreren Exemplaren des Kryptafundes von Sáros-