Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 7. (Budapest, 1982)

E. NAGY, Katalin: Die Tracht eines vornehmen ungarischen Mädchens aus dem 16. Jahrhundert (Restaurierung und Rekonstruktion des Boldvaer Fundes)

17. ZUSAMMENSTELLUNG DER BRUCHTEILE Gegenstände behandeln sollten, da doch diese Infektionen wir in gegensätzlichem pH-Wertbereich oder mit antiseptischer Behandlung beseitigen können. Unsere Wahl fiel auf das in der Re­staurierungswerkstatt des Ungarischen Landesarchivs ausgeprobte Verfahren, des­sen Wirksamkeit die erfolgreiche Arbeit von mehreren Jahrzehnten bestetigt hatte. 1:! Wir wendeten eine Sterogenol-, Alkohol­und Wasserhaltige Lösung (1:70:30) bei 18 C° im 7 pH-Bereich an. Die-Amino­säure-lösende Eigenschaft des für die Seide hohen pH-Bereichs konnten wir durch niedrige Temperatur verhindern. 1 ' 1 Nach der Säuberung, Erweichung und Desinfizierung habe ich die Nähte, das Samtband, davon die Spitze und das Posa­ment des Haarflechtes abgetrennt und die von diesen bedeckten Stellen die Schmut­zungen entfernt (Abb. 15—17.). Die zer­trennten Teile des Kleides habe ich auf Glasplatte faserrichtig geordnet und von der Oberfläche die Feuchtigkeit mit Lösch­papier und Flanell aufsaugen lassen. Die Stickereibruchteile und die Netzeinlagen habe ich mit Insektennadeln auf eine mit Löschpapier bedeckte Hungarocell-Platte befestigt, damit ich deren Schrumpfung verhindern kann. Nach der Trocknung habe ich jedes einzelne Stück durchdämpft, damit die Knitter verschwinden. Ein Jahr nach der Desinfizierung muss­te man die Ersatzhaarflechte mit Glyzerin­haltigem Wasser erweichen. Nach der Be­handlung entwickelten sich neuerlich funk­tionierbare Bakterienlager. Die wiederin­fizierten Stücke bespritzten wir mit Sali­zylsäure enthaltendem Wasser (2:70:30) im 4 pH-Bereich. 15

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