Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 7. (Budapest, 1982)
E. NAGY, Katalin: Die Tracht eines vornehmen ungarischen Mädchens aus dem 16. Jahrhundert (Restaurierung und Rekonstruktion des Boldvaer Fundes)
KATALIN E. NAGY DIE TRACHT EINES VORNEHMEN UNGARISCHEN MÄDCHENS AUS DEM 16. JAHRHUNDERT. RESTAURIERUNG UND REKONSTRUKTION DES BOLDVAER FUNDES Das Dorf Boldva liegt im Norden von der Stadt Miskolc, in der Nähe des Treffpunktes der Flüsse Sajó und Bodva. In der Mitte der Siedlung steht die reformierte Baudenkmalkirche. Während der, im Jahre 1976, im August ausgeführten Ausgrabungen, hatte Ilona Valter, Archäologin, Mitarbeiterin des Landesdenkmalamts, wertvolle Gräber aus dem 16—17. Jahrhundert freigelegt. Das Fundkomplex eines dieser Gräber, numeriert 21, wird das Thema meiner Abhandlung sein. Die Freilegung Unter dem Viereck des Chores, in der Tiefe von 2,5 m, fand man ein Mädchenskelett, so um die 14—16 Jahre, nicht in Krypta, nur in den blossen Boden, in einem „Blumenbett" beigesetzt. Péter Apor, ein vornehmer Herr in Siebenbürgen, der um die Wende des 17—18. Jahrhunderts gelebt hatte, beschrieb in seinem Werk „Metamorphosis Transylvaniae" die Gewohnheiten seiner Vorfahren von der Geburt bis zum Tode, berichtet auch über den Beerdigungsbrauch ,,in Blumen gebettet" zu werden. Die Art der Bestattung, weiter der zuerst zum Vorschein kommende, prunkvolle Kopfschmuck, sog. „Párta", kündigte an, dass wir auf einen bedeutungsvollen Fund gestossen waren. In die unter sehr schweren Umständen begonnenen Freilegungsarbeiten habe ich mich am 10. August 1976, zusammen mit Herrn Zoltán Szalay, Chemiker des Landesdenkmalamts eingeschaltet. Die Aufräumung des Fundes konnte damals nicht an die Reihe kommen, wir hatten nämlich keine zu dieser Arbeit geeignete Werkzeuge, Desinfektionsmittel und Verpakkungsmaterial, weiter konnte man das Grab kaum zugänglich machen. Ebenfalls machten uns, wegen des fortwährenden Austrocknens entstehender Einsturz der Wände des 2,5 m tiefen Grabes, Schwierigkeiten. Wir haben deswegen beschlossen, bis zur Gestaltung der entsprechenden Umstände das schon im grossen und ganzen gesäubertes Grab zurückzuschütten. Auf das schon zerlegte Grab haben wir Packpapier in mehreren Schichten gelegt, darauf feuchte Erde, weiter Gaze mit Plextol durchtränkt, damit wir die rasche Austrocknung der Todesgrube verhindern können. Am 17. 8. 1976 sind wir mit Restauratorin Katalin Soos und Zoltán Szalay wieder zur Stelle gefahren, damit wir die Freilegungsarbeit beenden können. Der Verlauf dieser wurde protokolliert. Nach der Wiederfreilegung des Grabes, während der vorsichtigen Säuberung (Abb. 1—3), ist