Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 7. (Budapest, 1982)

WEINER, Piroska: Belgische, holländische Exlibris und Kleingraphik

PIROSKA WEINER BELGISCHE, HOLLÄNDISCHE EXLIBRIS UND KLEINGRAPHIK Im Laufe der Bekanntmachung der Exlibris-Sammlung des Museums für Kunstgewerbe — nach der Darlegung ungarischer, österreichischer, britischer, deutscher und französischer Exlibris — kommen nun belgische und holländische Exemplare an die Reihe. Nachdem der­selbe Künstler oftmals auch wertvolle Grusskarten geschaffen hatte, werden wir diesmal auch einige solche vorführen, als schöne Beispiele der Kleingraphik. Die Exlibris-Sammlung unseres Mu­seums wurde im ersten Dezennium des 20. Jahrhuderts ins Leben gerufen, die Ex­emplare der Kollektion stammen vorwie­gend aus den Rozsnyay- und Kühnemann­Sammlungen. Im Jahre 1969 bereicherte sich diese gewaltig mit der Sammlung Prof. Rezső Soó, der seine wertige Exlibris- und Kleingraphiksammlung, mit der diesbezüg­lichen Fachliteratur zusammen, unserem Museum geschenkt hatte. Unsere Kollektion enthält die aus den ehemaligen Niederlanden entstandenen, aus zwei Staaten stammenden modernen Exlibris- und Kleingraphikblätter. Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts meldet sich als eine fruchtbare Epoche der bel­gischen und holländischen Exlibriskunst. In den europäischen Ländern wurde das Exlibris im Zeichen des Art Nouveau wie­dergeboren. Die Kleingraphikkunst der Epoche wurde durch Wegsuchen, durch Experimentieren und mittels diesen von jahrzehntelang dauerndem Aufschwung gekennzeichnet. Dies hängt meistens mit der sich in Organisation scharenden Samm­lern und Forschern zusammen, zugleich auch mit der Mitwirkung begeisterter Or­ganisatoren. So geschah es auch hier — im Jahre 1932 —, riefen Johan Schwenke und Eugène Strens den Nederlandsche Exlib­ris-Kring (Niederländischer Exlibris-Kreis) ins Leben, das eine grosse Wendung verur­sachte. Die neue Vereinigung, die sich mit der Kunst beider Länder beschäftigt, lässt bald eine Zeitschrift ausgeben, namens Boekcier. In den Artikeln wird man der Arbeit und dem Resultat der Meister der aufblühenden Kleingraphikkunst von Schritt zu Schritt folgen können. Neben dem Exlibris fanden in beiden Ländern auch die anderen Zweige der Kleingraphik, in erster Linie die Kunst der Grusskarten, auf ihre Hochschätzung. Über die belgische Exlibriskunst kam auch eine zeitgenössische Abhandlung zu­stande: Fernand Khnopff (1858—1921): „Belgian book-plates". (Modern book-plates and their designers, Winter Number of The Studio 1898—1899, Seite 73.). In seiner Ab­handlung spricht er darüber, obzwar das

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