Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 6. (Budapest, 1979)
BATÁRI, Ferenc: Neuerwerbungen vorderasiatischer Teppiche (1973—1977)
FERENC BATÁRI NEUERWERBUNGEN VORDERASIATISCHER TEPPICHE ( 1 9 7 3 — 1 9 7 7) Die wertvollen asiatischen Textilien gehörten in Ungarn zu jederzeit zu den gesuchten Warenartikeln und besonders die Teppiche wurden sogar die bevorzugten und frequentierten Teile der alten ungarischen Wohnungseinrichtungen. Diesem Umstand können wir es verdanken, dass bei uns sich verhältnismässig grosse Zahl der alten Orientteppiche erhalten hatte. Diese Situation ermöglicht uns die Rettung dieser Textilien und verpflichtet uns sogar dazu, dass, wir dadurch diese als Gemeingut ansehen sollen. Unsere Mitteilung beschränkt sich bloss auf die Präsentierung jener vorderasiatischen Teppiche, die wir im Laufe der letzten fünf Jahre verschafft hatten (diese Menge erreicht die Hälfte der Gesamtzahl unserer Teppicherwerbung). Die erlesene Kollektion enthält die manuelle Arbeit der Meister oder Bäuerinnen der Dörfer, der Frauen und Mädchen der nomaden Hirtengemeinschaften, die in den Gebieten des heutigen Iran und der Republik Türkei lebten. Laut der zeitgemässen archivalischen Quellen 1 kamen in den alten ungarischen Heimen erstens vorderasiatische, d. h. türkische und vielleicht um etwas wenigere persische Teppiche vor, von deren Einfuhr wir schon vom 15. Jahrhundert an Daten besitzen, solang der Import der kaukasischen und mittelasiatischen Teppiche erst im Laufe der 19—20. Jahrhunderten beträchtlich geworden war. Nachdem einige der Teppicharten im Orient oder anderswo nur stellenweise, bei uns aber in hoher Menge vorkommen, wurde die Möglichkeit der einheimischen Verfertigungsstellen fraglich. Es überblieben uns zwei, vom 18. Jahrhundert stammende, mit lateinischen Monogrammbuchstaben versehene und datierte ungarische Knüpfteppiche, 2 die — unserer Meinung nach — von geschickten ungarischen Damen in Salons gehanderbeitet wurden, deren Grundstoff, Färbung und Struktur — trotzdem, dass das Dessin des einen nach den sog. siebenbürgischen Teppichen verfertigt wurde — vergleichend zu den originalen Orientteppichen, grundsätzliche Unterschiede vorzeigen. Und was erklärt doch die hohe Zahl der hier in Ungarn auffindbaren echten Orientteppiche? Die Antwort darauf: sie kamen in das Land mittels friedlichen Handelswegen. In den Berichten des Araben Ibn Batuta über seine Reise im 14. Jahrhundert in Kleinasien finden wir, dass die türkischen Teppiche nach Ägypten, Syrien, In109