Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 5. (Budapest, 1977)
SZILÁGYI, András: Zwei Reliefs nach Kompositionen Michelangelos
se ziehen im Festzug, ihre Mähnen geschoren, ihre Schweife auf Knoten gebunden. Auf den Reliefen von Persepolis können wir zwischen den unterworfenen Völkern auch die Armenier sehen, in Krügen Wein tragend und Pferde vor Xerxes führend (5. Jahrhundert v. u. Z.). Die Bekleidung der Armenier, die Satteldecke der Pferde auf den Reliefen sind mit dem Teppich aus Pasyryk gleich. Aus all verfolgert man darauf, dass der Teppich aus Pasyryk, ausser der Meden und Persern, möglicherweise die Armenier verfertigt hätten können. Xenophon im 4. Jahrhundert v. u. Z. in seinen Berichten über das Alltagsleben der armenischen Dörfer erwähnt die Steuerleistung in Pferden für die Perser, doch finden wir auch eine Hinweisung auf die örtlich verfertigten, wertvollen „Barbaren"-Teppiche. Die aufgereihten Angaben weisen also darauf hin, dass im Kaukasus die Teppichweberei schon im 8. Jahrhundert v. u. Z., und die geknüpften Teppicherzeugungen im 5. Jahrhundert v. u. Z. bekannt gewesen waren. 10 Faustos Busand, ein armenischer Historiker aus dem 5. Jahrhundert, beschreibend die Prachtliebe der armenischen Herrscher und Adeligen, erwähnt die gesellschaftliche Rolle der Rang und Würde bedeutenden geschmückten Kissen. N. Adonz berichtet, dass im 6. Jahrhundert in Armenien diese Prachtkissen den Königen, Fürsten und Bischöfen gebührten. Diese Gewohnheit wurde von ihm in das 1. Jahrhundert n. u. Z., in das Zeitalter Tigranes des Grossen zurückgeführt. Neben diesen Kissen benutzten die Armenier auch kleinere, sog. Fussteppiche, die schon vor der arabischen Invasion bekannt waren. 11 Der Bulgarenfürst Krum, im Jahre 813—814 liess die Einwohner Adrianopels (heute Edirne) in Gefangenschaft schleppen, unter ihnen auch die Armenier, in dessen Beute in erster Reihe die wertvollen Teppiche registriert wurden. In dieser Stadt entstand die armenische Kolonie im Jahre 590, man nimmt an, dass die Teppichverfertigung vor ihrer Einsiedlung hier schon geübt wurde. 12 Die Armenier leisteten schon im 9. Jahrhundert mit Teppichen Steuer für die Kalifen von Bagdad; in einer Steuerliste registriert man 20 Teppiche. 13 Nach einer anderer Angabe wurden im Jahre 911 sieben armenische Teppiche dem Kalifen geschenkt, der eine dieser war 60 Ellen breit und lang, die Weber arbeiteten an diesem einzigen Stück 10 Jahre lang. Ibn Fadian, der als Mitglied der Kalifaten-Gesandtschaft am Anfang des 10. Jahrhunderts bei den Wolgabulgaren war, zeichnete auf: „Alle leben in Jurten, nur daraus besteht der Unterschied, dass in der Herrscherjurte auch 1000 Personen Platz haben, denn sie ist riesig und meistens mit armenischen Teppichen reichlich geschmückt". 14 Barthold erwähnt, dass der Emir Mahmud (ein Ghasnewid-Sultan) als er im Jahre 1025 mit dem Khan Kadür aus Turkestan zusammentraf, beschenkte er ihn „mit teuer verfertigten, armenischen Teppichen, Uwesseysk-Teppichen und bunten". 13 (Die Uwesseysk-Teppiche sind bis heute nicht identifiziert, K. G.). Moschkowa teilt mit, dass der Massudi Sultan (der Ghasnewida) von dem Gubernátor von Khorassan, im Jahre 1033—34, auch armenische Teppiche bekommen hatte. 16 Jene Berichte von Marco Polo, wonach die schönsten Teppiche der Welt von Armeniern und von Griechen verfertigt wurden, scheinen also nicht übertrieben zu sein. 17 Alldas bestätigen die von dem Schwei2. PALMETTE UND DETAIL DER BORDÜRE 66