Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 5. (Budapest, 1977)

SZILÁGYI, András: Zwei Reliefs nach Kompositionen Michelangelos

KÁROLY GOMBOS ALTE ARMENISCHE D R ACHEN T E PPI CHE Das Museum für Kunstgewerbe be­reicherte sich im Jahre 1975 mit einem ausserordentlich schönen armenischen Dra­chenteppich 1 (Abb. 1). Laut dessen Ver­käufers war dieser früher im Besitz der gräflichen Familie Andrässy, zusammen mit einem anderen, den heute die Buda­pester St. Stefanskirche bewahrt, und wel­cher in das 15. Jahrhundert datiert ist. Die­ser Teppich wurde von Grafen Gyula Andrässy, dem ehemaligen ungarischen Ministerpräsidenten und Aussenminister von Österreich-Ungarn gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Florenz gekauft. Die Teppiche der Sammlung Andrässy wurden in Budapest im Jahre 1930 auktioniert. 2 Unser Museum gelangte mit diesem Kauf zu dem dritten armenischen Drachen­teppich. :i Unsere neue Akquisition kann man nur bedingungsweise als in das 17. Jahrhundert datiert betrachten, es ist mög­lich, dass dieser Teppich viel älterer ist. Masse: 285 cm lang, 202 cm breit. Der für die armenischen Teppiche charakteristische imposante Mittelteil und die schmale Bor­düre kommen auch auf diesem Teppich zur Geltung. Sein Material besteht aus fei­ner Wolle, seine Verknüpfung ist ausge­zeichnet, die Borste niedrig, der Berührung nach rauh und dünn, Knotenart Jordes. Abgewetzt und beschädigt, die Grundfar­be seines Mittelteils ist dunkelrot, die wei­teren Farben: elfenbein, hell- und dunkel­gelb, mittelblau, türkisgrün, rosa und dun­kelbraun. Die Grundfarbe der Bordüre ist elfenbein. Fadenfärbung einwandfrei. Im Mittelfeld des Teppichs nehmen längsseits paarweise die geometrisierten Drachenfiguren Platz, in zwei Musterrei­hen, wo je drei komplizierte Ornamente zu finden sind. Die letzteren sehen einer aus Schildkröten, Hirschkäfern oder aus zwei Vögeln und Lebensbaum bestehenden Komposition ähnlich. Diese Ornamentik steht den, in den mittelalterlichen armeni­schen Miniaturen befindlichen Drachenver­zierungen nahe. Zu den schönsten Dekoren der alten armenischen Teppichen gehören die Pal­metten, von denen hier in drei Reihen 9 sichtbar sind (Abb. 2). Ihre Form ist ge­zogen, auf diesen finden wir die ganze Farbskala des Teppichs. Die Massen der Palmetten sind nur scheinbar gleich: die Höhe wechselt sich zwischen 54—56, die Breite zwischen 37—38 cm, dadurch er­reichten ihre Verfertiger, dass die sich wie­derholende Musterung keine monotone Wirkung auslöst. Dieselben Massunter­schiede zeigen sich auch bei den übrigen 63

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