Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 5. (Budapest, 1977)

PETNEKI, Áron: Silberlöffel aus Polen

8. DETAIL DES SILBERLÖFFELS ABB. 7. wähnt werden: „Sehr interessant ist die Sammlung solcher Löffel, die man früher im Gürtel trug, da der Edelmann in den Lager, zum Herrn Bruder oder in die fer­nen Kriegszüge das Messer und den Löffel immer mitbringen musste. Es gibt genü­gende in der Warschauer Ausstellung und auch hier gibt es viele interessante, be­sonders was die den Stiel überdeckende Inschrift betrifft . . . Diese Löffel kommen heute schon Tag für Tag seltener vor, und so wir, die in unserer Kindheit mit ähn­lichen gegessen hatten, können wir sie uns für keinen Preis verschaffen" 7 ' 1 ' (Abb. 6). Die nach den vielen Schwierigkeiten noch im ganzen gebliebenen Löffel sind heute wohlbehütete Schätze der Museen in War­schau, Krakau und Thorn. Zum Schluss berichten wir über sol­che Gegenstände des Museums für Kunst­gewerbe, die an die Silberlöffel vom alten Typ nicht mehr organisch anknüpfen, aber sie zeigen, in welcher Richtung sich die polnische Essgerätherstellung entwickelte. Der erste ist ein kleiner Silberlöffel (Inv.­Nr: 18355, L: 15 cm, Abb. 7), auf dessen ovalförmigen Stiel oben in einem Medail­lon das Brustbild vom Fürst Jözef Ponia­towski (1762—1813) in dreiviertel Profil zu sehen ist/' 7 Über dem Medaillon ist eine Inschrift: „Jözef Xiazç Poniatowski" (= Fürst J. P.). Unter dem Medaillon ist ein Trophäum mit Helm, Fahne, Schild, Schwert, darunter die Inschrift: „Bőg mi powierzyl honor Polaków, iemu go tylko oddam" (Gott hat mir die Ehre der Polen anvertraut, ich gebe sie ihnen nur zurück, Abb. 8). Auf 1er Rückseite des Stiels im rechteckigen Rahmen ist ein B D (viel­leicht R D) Meisterzeichen. Das Stadtzei­chen fehlt. Das Museum für Kunstgewerbe kaufte diesen Löffel noch vor dem II. Welt­krieg aus der Sammlung von Alfred Schmideg. Jözef Antoni Fürst Poniatowski, der Vetter des letzten Königs Stanislaus Au­gust, nahm zuerst am Kosciuszko-Aufstand teil, dann kämpfte er im Heer von Napo­leon. Er wurde Kriegsminister des War­schauer Herzogtums und später Marschall 134

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