Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 3. (Budapest, 1975)

WEINER, Piroska: Österreichische Exlibris

Oskar Kokoschka (1886 — ) beschäftigte sich nur kurze Zeit (1907-1911) mit Ex­libris, doch diese sind rar und wenig bekannt. Seine schwarzen Tuschzeichnungen mit weis­ser Deckfarbe betont, Hessen seine Kunst glänzen. Zu seinem Namen knüpft sich die Anregung der expressionistischen Darstel­lung in der Exlibriskunst. In unserer Samm­lung finden wir zwei solche seiner Blätter. Rose Reinhold (1894—), eine produktive und volkstümliche Künstlerin, besonders viele Nachfolger hatten ihre humorvollen, bunten Graphiken. Aus ihrem reichen Oeuvre wählten wir einen signierten, stimmungs­reichen und dekorativen Holzschnitt zur Veröffentlichung aus. Unter den am Anfang des 20. Jahrhunderts geborenen Graphikern gibt es auch viele, hervorragende Künstler. Mehrere von ihnen, so wie Franz Kaiser, Erich Schöner, Otto Feil, streben nach der Erneuerung der Holzschnitt-Technik, und möchten diese mit der modernen Formenwelt in Einklang bringen. Die österreichische Exlibriskunst blüht auch noch heute, doch in unserer Sammlung kom­men die neuen Errungenschaften dieser Kunstart leider nicht vor. Obzwar die aus 4000 Stücken bestehende Sammlung österreichischer Exlibris des Mu­seums für Kunstgewerbe ist für reich anzu­sehen, doch ist sie lückenhaft und uneben­mässig. Es fehlen die spätgotischen Bücher­zeichen, die Holzschnitt-Exlibris der Re­naissance ; schwach repräsentiert ist die klassizistische Buchzeichenkunst der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Da Prof. Soó im Jahre 1960 mit dem regelmässigen Sammeln aufhörte, verfügen wir auch nicht über die Produktion der heutigen öster­reichischen Exlibriskunst (unser jüngstes Examplar stammt aus 1950). Unser Museum wünscht das Sammeln mit Komplettierung dieser Lücken fortzusetzen.

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