Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 2. (Budapest, 1974)

Wiederherstellung einiger Prachtwerke der Esterházy-Sammlung

WIEDERHERSTELLUNG EINIGER PRACHTWERKE DER ESTERHÁZY-SAMMLUNG Aus der Geschichte der Sammlung Die Prachtstücke des ehemaligen Ester­házy-Schatzes von Fraknó (Forchtenstein) bewahrt das Museum für Kunstgewerbe. Zur Sammlung gehören in erster Linie Goldschmiedewerke, Gold- und Silberpo­kale, Humpen, Elfenbeinschnitzereien, Prunkgefässe, mit Edelsteinen verzierten Schmuckstücke, Uhren, Essbesteck. Prunk­waffen und Sättel, Münzsammlung und Prachtgewände. Das Fundament der Schatzkammer wurde von Palatin Miklós Esterházy (1582— 1645) gegründet. Dank ihm erhob sich die Familie in gesellschaftlicher Position und im Vermögen rasch empor, denn Miklós Esterházy gelang es durch seine öffentliche Tätigkeit eine grosse Autorität zu erringen und durch gelungenen Eheschliessungen zu riesigen Landgütern zu kommen. Er richtete sich in der damaligen westungarischen Burg Fraknó (Forchtenstein, Burgenland, Österreich) ein und hier, in dieser Burg hütete er auch seine Schätze. Aus den, mit der Person Graf Miklós Esterházys zusammenhängenden Werken notieren wir die hervorragendsten: die sog. Matthias-Flasche, Ende des 15. Jahrhun­derts, die er im 1642 mit seinem Wappen versehen Hess, sowie ein, mit Silberschnur­applikationen und bunten Emailhaken ver­sehener Bräutigam-,, Dolman". Das Anden­ken seines ältesten Sohnes László — der im Kampf gegen die Türken bei Vezekény gefallen war — verewigt die grosse Augs­burger Prunkschüssel, sowie sein gesticktes Panzerhemd und eine später verlorengegan­gene Reiterstatue (IMÉ XI. 1968). Lászlós jüngerer Bruder, Pál (1635—1713) trug viele hohe Würden: Palatin, Ritter des Goldenen Vliesses, daneben Feldherr und Mäzen, Schriftsteller und Komponist, Kunstsamm­ler und kaisertreuer Politiker. Er bekam vom König Leopold I einen primogenitur­erbfürstlichen Rang (1687). Auch zu seiner Person knüpften sich zahlreiche Kunstwer­ke, darunter werden oft in unserem Mu­seum der Bräutigam-,, Dolman", eine golde­ne Stengelschüssel, versehen mit seinem Wappen aus der Zeit seiner Eheschliessung, und zum Anlass der Erlangens des fürst­lichen Ranges verfertigter geschnitzter Stosszahn (IMÉ X. 1967), das mit Korall­perlen dicht gestickte Brautkleid seiner zweiten Gemahlin Éva Thököly (S. 97—100.) und andere Prachtgewände im restaurier­ten Zustand ausgestellt. Den spätgotischen ,,Matthias"-Pokal hat er mit kaltemaillier­tem Laubwerk verzieren und nachträglich 89

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