Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 2. (Budapest, 1974)
KATONA, Imre: Habaner Gläser
erweicht bei cca 900° und entformt sich erst dann. Doch liegt auch dieser Schmelzgrad weit unter dem der Zinnglasur. Deshalb muss man beim Glasieren den Schmelzgrad der Zinnglasur senken. Dies erreicht man durch Beigabe von Bleioxyd. Dadurch wird die Intensivität der Zinnglasur jedoch herabgesetzt, ebenso wie seine Milchfarbigkeit. Dieser Umstand muss dann bei der Auftragung der Metalloxydfarben berücksichtigt werden, da die Farben anders reagieren. 8 Kirner A.: Baptista krónika. Bp., 1935. 88. !) Krisztinkovich, op. cit. (Manuskript) 10 Katona I.: Szemelvények a Batthyánylevéltár anabaptista emlékeiből. Vasi Szemle No 2—3. (1969) 445—452, 573—582. — Ders.: Habán emlékek Vas megyében. Savaria 3. (1965) 237—258. — Ders.: A habán kerámia néhány kérdése. IMÉ 7. (1964) 73—90. — Ders.: A kék habán kerámiáról. IMÉ 8. (1965) 35—47. 11 Die Bemalung des blauen Glases forderte ganz andere Methoden als die des durchsichtigen Glases. Während bei diesem die Zinnglasur den weissen Grundton ergab, wurde die blaue Farbe des Glases durch das, in das Glas gleichmässig vermischte Kobaltoxyd erreicht. Mit der Zinnglasur wurden gute Vorbedingungen für die Bemalung geschaffen, das blaue Glas dagegen konnte nur mit Zinnglasur vermischten Oxydfarben geschmückt werden. Dieses Verfahren haben wir in einem Probeofen überprüft und dabei folgendes festgestellt: Wenn man die Zinnglasur in einer der Keramik bewährten Zusammensetzung verwendet, so verbreitet sich die Glasur auf der Oberfläche des Gefässes wie ein Deckmantel. Fügt man jedoch der Zinnglasur eine grössere Menge Bleioxyd bei, so diffundiert sie in das Glas bei 900°. Die mit Glasur versehene Oberfläche ist kaum rauher als die, wo keine Glasur aufgetragen wurde. Beim blauen Glas ist die Situation ganz anders, da die Verzierung mit der gefärbten Zinnglasur auf die Oferfläche des Glases aufgetragen wird. Es ist hier ganz gleichgültig, dass man dabei eine nicht durchsichtige jedoch glasige Oberfläche erhält, da die verzierte Fläche, im Verhältnis zur Gesamtfläche, verschwindend klein ist. Deshalb erscheint bei dem blauen Glas die geschmückte Oberfläche beinahe als eine Applikation, da das Ornament sich 72