Archivalische Beilage der Historischen Blätter 1. (1931)

Inventar des Schloßarchivs Jaidhof bei Gföhl. Geordnet und verzeichnet von Otto H. Stowasser

stände des beginnenden 19. Jahrhunderts aus, das alte Repertorium muß also fortgeführt oder damals ergänzt worden sein. Es war mir leider nicht möglich, auch nur eine der alten Ordnungen in den vier Archiven wiederherzustellen. Denn zu vieles ist verloren und von dem alten Jaidhofer Repertorium abgesehen, mangelt es völlig an Be­helfen. Auch von diesem Repertorium sind überdies nur das Übersichts­heft über die ehemaligen dreizehn „Stellen“ und das Stellenverzeichnis 12 erhalten. Alle anderen Hefte sind verloren. Ich habe mich doch bemüht, bei der neuen Aufstellung nach Möglich­keit der Provenienz der Akten zu folgen. Es war leicht, die Jaidhofer Archivalien von den übrigen zu sondern, aber nur schwer ließen sich einzelne Akten unter die Archive von Rehberg, Imbach und Dross auf­teilen. Denn gar vielfältig greifen die Dinge ineinander und alten Akten sind neuere angeschlossen. Ich habe mich im allgemeinen an den zeitlich spätesten Anhaltspunkt für die Archivzugehörigkeit gehalten, bin mir aber, zumal bei Rehberg, selbst nicht immer ganz klar geworden. Die salva guardia für Rehberg, die in einer Kopie hier erhalten ist, zeigt im Äußeren z. B. ganz die Ausstattung der alten Imbacher Archivakten und so mußte ich sie auch bei Imbach einteilen, weil ich die Ordnung nach Provenienzen und nicht nach Materien herstellen wollte. Ich betone aber die Schwierigkeiten, die sich fanden, und bitte, jeweils zur Vorsicht immer alle drei Gruppen in Betracht zu ziehen. Zum Teile erklären sich diese Schwierigkeiten auch daraus, daß in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts diesen Archiven übel genug mit­gespielt wurde. Als sie Josef Kallbrunner 1914 in Jaidhof auffand, und ich die Ordnung übernahm, die ich dann während eines dreimaligen Auf­enthaltes daselbst in den Jahren 1918—1920 durchführte, lagen sie in Haufen auf dem Boden und im Keller in einem wirren Durcheinander und niemand hatte eine Ahnung, daß es alte Archive waren. Rühmend darf ich da hervorheben, daß der seither leider verstorbene Schloßherr von Jaidhof, Herr Bergrat Dr. M a x G u t m a n n, sowie er den Sachverhalt erfuhr, mit einer seltenen Opferbereitschaft für die Zwecke der Wissen­schaft alles bewilligte, was zur Ordnung und sicheren Aufstellung des Archivs nötig und wünschenswert war. Es steht heute in einem eigenen 4

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