A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1992-1993 (Debrecen, 1994)

Történelem - Módy György: Franziskaner und Dominikaner in Debrecen bis zur Reformationszeit

ventualen gelang, die Übergabe ihrer Kloster in Debrecen, in Szatmár (Sathmar) und Lippa zu verschieben, später sogar für ungültig zu erklären. Obwohl der Gutsherr 1450 in all' diesen drei Städten Hunyadi war, ließ er die Kloster in ihrem Besitz. Wären sie im Frühjahr 1454 — wor der Ankunft des Observanten-Franziskaners, János Kapisztrán, in Ungarn — nicht zu den Grundregeln von Sankt Franziskus zurückgekehrt, hät­ten sie wahrscheinlich alle ihre Kloster verloren. Nach anderthalbem Jahrzehnte, am Ende des Jahres 1466, erreichten Erzsébet Szilágyi, die Gutsherrin der Stadt Debrecen, und der Palatin Mihály Országh, der Gutsherr der Stadt Szécsény, beim Konsistorium, daß es gegen die Kloster in Debrecen und Szécsény eine Untersuchung einleitete. Das hatte zur Folge, daß beide Kloster den Observanten übergeben werden mußten. Aus dem Brief von Erzsébet Szi­lágyi ist bekannt, daß den Mönchen in Debrecen verboten werden mußte, die hochwertigen Kirchengeräte des Klosters zu verkaufen. Wie Hunyadi, besänftigte sich auch seine Witwe die Mariener betreffend, das Debreciner Kloster blieb in ihrem Besitz, aufs Kloster in Szécsény mußten sie aber verzichten. 17 Erzsébet Szilágyi erteilte am Anfang des Jahres 1470 den Flei­schern in Debrecen den Befehl, sie sollen die Zungen der Rinder und der Kühe nach der alten Gewohnheit dem Pfarrer der Sankt-Andreas-Kirche, bzw. dem Minoritenkloster in Deb­recen geben und diesbezüglich keinen neuen Brief von ihr erwarten. König Mátyás (Matt­hias) beschwerte sich 1489 wieder beim Papst über die Franziskaner in Debrecen und im Frühling des nächsten Jahres bekam der Nuntius die Aufgabe, diese Mönche zu regulieren. Als die Verordnung aber in unserem Land ankam, war der König Matthias gestorben und die Mariener blieben. 19 Der Woiwode von Siebenbürgen, János Szapolyai, der im September 1509 zum Gutsherrn der Stadt wurde, nahm die Franziskaner in seine Gunst. Der am Anfang des Jahres 1470 von Erzsébet Szilágyi erteilten Befehl, daß die Fleischer die Hälfte der Zungen der geschlachteten Rinder dem Kloster geben sollen, wurde von ihm 1513 bestätigt 20 In der im Januar bzw. Februar 1523 angehaltenen Gesamtversammlung der Mariener und der Salvatorier wurden die Bezeichnungen der zwei Ordensprovinzen bestimmt. Von da an wurden sie als Provincia Sanctae Mariae in Hungária Ordinis Minorum und die Observanten als Provincia Sancti Sal­vatoris in Hungária Ordinis Minorum bezeichnet. Da auch die Mariener die Ordensvorsch­riften streng einhielten, gehörten sie in wesentlichem zu einem Mönchsorden. Damals wurde verordnet, die Salvatorier dürften in Pozsony (Preßburg), Székesfehérvár (Stuhlweißenburg), Debrecen und Lippa keine Predigten mehr halten. Ausgenommen, wenn János Szapolyai, der Woiwode aus Siebenbürgen, die zu seiner Gutsherrschaft gehörigen Ortschaften Debrecen und Lippa besuchte — aber auch dann vor seinen Augen. Diese Verordnung wurde 1529 insofern geändert, daß sie in jedem zweiten Jahr in Debrecen bzw. in Székesfehérvár Pozsony und Szeged (Szegedin) Predigten halten durften. 21 In den ersten Februartagen 1531 wurde Ferenc Lippai von der Versammlung in Székesfehérvár zum Provincial gewählt, der von da nach Debrecen fuhr. Sein vom 19. Februar hier datierter Brief an Markus Pemflinger, den sächsischen Königsrichter, ist für uns bekannt. In diesem Brief bat er den Königsrichter da­rum, den Franziskanern in Szeben (Hermannstadt) und dem neuen Hausobere in Várad Wohlwollen zu bezeigen. In der Ordensgeschichte der Franziskaner fehlen die Angaben dafür, daß eine neue Generalversammlung im Februar in Debrecen angehalten worden wäre. Nach der Abrechnung von Gergely Sárközy, des Verwalters des Debreciner Gutes, vom Jahre 1531, hätte er den Generalkonvent der Franziskaner mit einem Faß Wein von mittlerer Größe ver­sorgt. So läßt uns sein Abrechnungsverzeichnis darüber nicht in Zweifel. 22 17 Karácsonyi: z.W.I. 59,66,68,156. 18 Der am 26. Februar 1470 in Óbuda datierte Befehlsbrief wurde vom Woiwode in Siebenbürgen, Já­nos Szapolyai, in seiner am 21 Januar 1513. datierten Urkunde übergeschrieben. Statny Archiv v Bra­tislava (Staatsarchiv Preßburg) Archiv Marianskej provincie Frantiskanov, Lad. no.5./313). 19 Karácsonyi: z.W.1.156. 20 Siehe unter der Note Nr. 18. 21 Karácsonyi: z.W.1.87. 22 Karácsonyi: z.W.1.90—91. — István Szabó: A debreceni uradalom a mohácsi vész korában. = Deb­reczeni Képes Kalendáriom XXXV. évf. (1935) 88. 106

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