A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1979 (Debrecen, 1981)

Történelem - Székely György: Az európai településhálózat átalakulása a XVI–XIX. században és Magyarország

zu zahlen. In dem Feldzug von 1683 hat man für die Festungsbesatzungen 2500 Gulden Extrasteuer auferlegt. Der für ein Jahr festgelegte gutsherrliche Zensus, durch den Debrecen sich seit langem vom Frondienst freigekauft hatte, betrug 2000 Gulden. Apafi berief sich im Notfall auf sein Hochheitsrecht und nahm dann auch andere Dienstleistungen der Stadt in Anspruch. Das Verhältnis von Debrecen zum königlichen Landteil Der Zwang des nackten Lebens, die aussenpolitischen Bedingungen und die inneren wirtschaftlichen Interessen haben Debrecen dazu bewegt, sich auch in dem Fall auf den ungarischen König zu stützen, wenn sie dem Fürsten von Siebenbürgen Treue schuldete (seit 1538). Die Söldner des Kaisers zwangen die an der Dreiländergrenze gelegene Stadt oft, ihnen Steuern zu zahlen. Das Stadtprotokoll bewahrte das Andenken des Unwesens der Böszörményer Labanczen. Die Hausung von Strassaldo's Söldner wurde hier schon er­wähnt. Die allgemeinbekannt härteste „Steuerpressung" knüpft sich an den Namen des kaiserlichen Generals Caraffa;er besteuerte die Stadt mit 1 800 000 Gulden. Vor dem Caraffa­Prozess gab es 2247 gute Gebäuden in der Stadt, danach hat man aber insgesamt nur 935 Bürger- und 490 Inquilinhäuser zählen können. 26 Das am 4. Dezember 1691 ausgegebene Diploma Leopoldinwn stellte Debrecen nach 165 jährigen Abfall wieder unter die Herrschaft der Habsburger. Der König hatte den Handelsleuten von Debrecen 3 Monate früher eine 10 jährige Dreissigstzollfreiheit für die Waren, die aus den Kronländern gebracht und dorthin geliefert wurden, erlassen. Eine Aussnahme bildeten hierbei das Schlachtvieh, der Wein und der Salz, die aber einen wesent­lichen Anteil der Handelsbeziehungen der Stadt bildeten. 27 Obwohl die Stadt in rechtlicher Hinsicht schon unter die Habsburger gehörte, hatte die Nachbarschaft der Türken (in Várad blieben sie bis 1692) eine drückende Auswirkung. Die Meinungen der Stadteinwohner über die zu verfolgende Politik waren nach 1691 verschieden. Unter den Plebejern befanden sich viele ehemalige Kurutzen, die Reformierten fürchteten um die freie Ausübung ihres Glau­bens, darum waren viele kaiserfeindlich gesinnt. Diejenige, die politischer gesinnt waren und die Schicht der Stadt, die aus der Kaisertreue nur Nutzen ziehen konnte, hatten erkannt, dass die Weltmacht der Türken untergeht, deswegen wurden sie Anhänger des Kaisers. Zur Zeit der Belagerung von Várad kam es zu ständigen Einquartierungen, man musste auch die befreienden Tatartruppen beherbergen, was man nur schwer mit einem Lösegeld von 10 000 Gulden umgehen konnte. Kaum waren die Tataren abgezogen, da erschienen in der Stadt die Várader Türken und zwangen die Ratsvorsitzenden unter Folterungen 40 000 Taler, die Steuer der vergangenen 4 Jahre zu zahlen. Nach der Einnahme von Várad atmete der Senat tief auf und bekannte sich offen zur Kaisertreue, worauf Leopold I. Deb­recen am 11. April 1693. das Recht der königlichen Freistadt verlieh. 28 (Wegen der ungün­stigen politischen Situation erfolgte die Inartikulation auf dem Landtag von 1715). 29 Gyula belagerten die Türken noch im Jahre 1693 und zur Entlastung der Burg ver­wüstete der Tatarsultan Galga den südlichen und mittleren Teil des Gebietes jenseits der Theiss; die Verwüstung traf besonders die Biharer Haidustädte und Debrecen sehr hart. Die „verräterische" Stadt geriet in eine schwierige Situation. Die Stadtväter nahmen die Stadt­gelder an sich und retteten sich vor der Gefahr. Auf diese Nachricht hin erhoben sich die Bürger und Armen und besetzten die Stadttore unter der Führung von Dávid Varga und János Szemere. Sie hatten das Archiv aufgebrochen, suchten die Schutzbriefe heraus, die die Türken gegeben hatten und erwarteten die plündernden Truppen mit diesen Briefen. Die Tataren gelangten am 18. Oktober vor die Toren der Stadt. Galga nahm das Geschenk der Stadt entgegen und versprach mit Rücksicht auf die Privilegienbriefe die Stadt nicht auszuplündern. Er verlangte aber, ihm von den Gütern der Flüchtlinge einen Tribut zu zahlen. Nach dem Abzug der Tataren kamen die Stadtväter schnell zurück. Es gibt keine Angaben darüber, wie sie ihre Positionen zurückeroberten aber den Führern des Aufstandes machten die einen Prozess. Die ausgesprochenen Todesurteile wurden nur durch den bedrohlichen Auftritt des Volkes in Verbannung umgeändert. 26 Ebenda, S. 81. 27 Szűcs S. 496—497. 108

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