Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)

Karaman, Igor: Die Hauptmerkmale der landwirtschaftlichen Verhältnisse in Slavonien-Syrmien vom 18. bis 20. Jahrhundert

DIE HAUPTMERKMALE DER LANDWIRTSCHAFTLICHEN VERHÄLTNISSE IN SLAVONIEN-SYRMIEN VOM 18. BIS 20. JAHRHUNDERT IGOR KARAMAN (Zagreb, Jugoslavia) Das slavonisch-syrmische Land liegt zwischen den Flüssen Drau, Donau, Save, und bildet so eine Erweiterung der Großen Ungarischen Tiefebene nach Süden. Die Anfänge der moderneren wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in der Landwirtschaft machten sich dort erst vom Beginn des 18. Jahrhunderts an merkbar, nach der Befreiung dieser Gegend von der türkischen Herr­schaft. Als Hauptmerkmal der Agrarverhältnisse in diesem Lande ist das Bestehen mancher sehr großer, ausgedehnter Güter zu betrachten, die .vorwiegend in den ersten Dezennien des 18. Jahrhunderts als spätfeudale Herrschaften entstanden sind, und einer Aristokratie fremder Herkunft gehörten. Nach der Auflösung des feudalen Systems im Jahre 1848 wirkten solche Domänen noch weiter als Großgrundbesitze, die auf kapitalistische Art und Weise geführt wurden. 1 Bei den bäuerlichen Wirtschaften auf dem slavonisch-syrmischen Gebiet ging aber die Einbürgerung der neuen Agrarökonomie unter dem Druck der konservativen feudalen Kräfte sehr langsam und schwierig vonstatten. Die Landesherren bestanden besonders auf der langwierigen Erhaltung der Institu­tion, die uns unter dem Namen der Hauskommune bekannt ist, und die sehr stark durch Elemente der Naturalwirtschaft gekennzeichnet war. Im gleichen Sinne hat auf die Erhaltung der Hauskommunen auch die Verwal­tung der Militärgrenze gewirkt im südlichen Teile Slavoniens, den Fluß Sa­ve entlang. Der Verfall und nachher die Auflösung dieser patriarchalischen Institution des dörflichen Lebens, wie auch überhaupt die Umwandlung der traditionellen bäuerlichen Landwirtschaft spielten sich nur allmählich, in den letzten Dezennien des 19. Jahrhunderts, unter dem Einfluß des aus den fort­schrittlicheren Ländern der Österreichisch-Ungarischen Monarchie vordringen­den Kapitalismus ab. 2 In bedeutenderem Maße als bei der Bauernschaft war die Marktwirtschaft bei den großen feudalen Grundbesitzen entwickelt. Eine Anregung dazu gab 'KARAMAN, I. Die Hauptmerkmale der Entwicklung des spätfeudalen Groß' grundbesitzes in Kroatien und Slavonien (Referat am V. Internationalen Kongreß für Wirtschaftsgeschichte, Leningrad 1970). -KARAMAN, I. Privredni polozaj Slavonije u Habsburskoj Monarhiji pod na­godbenim sistemom 1868—1918 (Die wirtschaftliche Lage Slavoniens in der Habs­burger Monarchie 1868—1918). Zbornik Historijskog Instituta Slavonije 4: 1966. 354—371.

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