Balassa Iván szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1969-1970 (Budapest, 1970)

Timár Eszter — Veress Éva: A kenyérfogyasztás statisztikai becslése

zu authentischen Ergebnissen. Diese Methode wurde durch den Umstand gerechtfertigt, daß damit nicht nur die regionalen Charakterzüge der Verpflegung, sondern auch die zahlenmäßigen Proportionen der Abweichungen dargestellt werden konnten. In dieser Arbeit wird die Frage des Brot-, bzw. des Getreideverbrauches — als ein zentrales Problem der Wirtschaftsgeschichte — aus dem Werk von Keleti herausgehoben. Die diesbezüglich wichtigsten Feststellungen Keletis und die in erster Reihe auf die regio­nale Verteilung und auf die gesellschaftliche Motivation des Verbrauches konzentrierten Untersuchungen der Verfasserinnen sind in diesem Aufsatz mit kartographischen Mitteln interprätiert. Bemerkungen zu den Kartenbeilagen: 1. Der jährliche Durchschnittswert des ganzen Lebensmittel Verbrauches pro Kopf beträgt 574,90 Kg, bzw. 70,34 österr. Gulden. (Die Verteilung auf tierische und pflanz­liche Nahrungsmittel ist: 17,78, bzw. 82,22%.) Für das durchschnittliche Ernährungs­niveau ist es bezeichnend, daß der Durchschnittsmensch auf dem Niveau der Verpfle­gungskosten eines gemeinen Soldaten der Österr. — ung. Monarchie lebte. Auch das ein wenig höhere Lebensniveau der Stadtbewohner blieb unter den Verpflegungskosten der Marine. Der Verbrauch von Nahrungsmitteln tierischer Herkunft ist — unter gewissen territorialen Schwankungen — verhältnismäßig bedeutend, wodurch jene, statistisch noch nicht bewiesene Feststellung der geschichtlichen Forschung der Feudalzeit unter­stützt wird, daß diese Nahrungsmittelgruppe in Ungarn ein verhältnismäßig großes Prozent des Gesamtverbrauches ausmachte. Dieser Umstand ist bei der Schätzung des Getreideverbrauches in Betracht zu ziehen. 2. Der Verbrauch an Brotgetreide macht die größte Quote der gesamten verbrauchten Lebensmittelmenge (35%) aus. Der Durchschnittswert des jährlichen Verbrauches im Land pro Kopf beträgt 201,46 Kg. Dies scheint keine schlechte Versorgung zu sein; dieses Quantum setzt sich aus sechs Getreidearten unterschiedlichen Wertes zusammen : aus Weizen, Roggen, Gemengkorn, Gerste, Hafer und Mais. Die drei letzteren sind von geringerem Wert als Brotgetreiden Zweitrangig. Ergänzt man die Brotgetreide mit Brei­getreiden (Hirse, Buchweizen), wird der jährliche Durchschnitt des gesamten Getreide­verbrauches pro Kopf zwischen 178 und 260 schwanken und scheint stark territorial be­dingt zu sein. Eine Analyse der sich hinsichtlich des Gesamtquantums und der Zuberei­tungsart zeigenden geographischen Abweichungen führt zur praktischen Folgerung, daß in der Zukunft bei der historisch-statistischen Untersuchungen des Getreideverbrauches differenziertere und vielseitigere Forschungen notwendig sind. 3. Auf Grund der Daten des Brotverbrauches gelangte Keleti zur Feststellung, daß ,,es verfehlt war zu glauben, als hätte unser Volk. . . überwiegend Weizenbrot verzehrt". Aus seinen Daten spiegelt sich die auch heute kaum allgemein bekannte Tatsache wider, daß nicht nur der Prozentsatz des Weizenbrotes unter den verschiedenen Brottypen ver­hältnismäßig niedrig ist (gegen 30%), sondern daß das aus zweitrangigem Getreide ver­fertigte Brot auch in den besten Weizengebieten und überwiegend Weizenbrot verbrau­chenden Regionen in kleineren, oder größeren Mengen vertreten war. Die Zeit ihrer Ver­breitung ist uns nicht genügend bekannt; ein terminus post quem ist nur für den Mais ge­geben. Die diesbezüglichen Forschungen müssten sich in der Zukunft auf die ökonomische Fachliteratur stützen. Vom methodischen Gesichtspunkt gelangen Verfasserinnen zur Schlußfolgerung, daß die geschichtlich — statistischen Schätzungen in dem gegebenen Themenkreis erst auf Grund einer eingehenderen Untersuchung der regionalen Verhältnisse und einer zusammen­fassenden Übersicht reell werden. Die hier verwendete Methode wurde von den Verfas­serinnen gleichzeitig als ein notwendiger Übergang zur Vorbereitung der zahlenmäßigen Schätzungen betrachtet, als derzeit in Ungarn zweckmäßigstes Verfahren für den Nach­weis von Zusammenhängen auf dem regional sehr stark gegliederten Land.

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