Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 51. (2004)

LEHNER, Georg: Der Chinesisch-Unterricht an der k. u. k. Konsularakademie

DER CHINESISCH-UNTERRICHT AN DER K. U. K. KONSULARAKADEMIE­Georg Lehner Die organisatorische Ausgestaltung der österreichisch-ungarischen Vertretungs­behörden in Ostasien führte unter anderem zur Entsendung zweier Dolmetsch-Eleven nach Beijing.* 1 Zur Ausbildung weiterer sprachkundiger Beamter für den Dienst in China wurde ab 1897 auch an der Orientalischen Akademie (1898 in Konsularakademie umbenannt)2 Chinesisch gelehrt. Die Einführung eines solchen Chinesisch-Kurses war während des Jahres 1894 vom damaligen k. u. k. Geschäftsträger in Tôkyô, Heinrich Graf Coudenhove, angeregt worden. Coudenhove hatte von Joseph Haas, dem damaligen k. u. k. Generalkonsul in Shanghai, nähere Informationen über die Anforderungen an Kandidaten für den Dolmetsch-Dienst in Ostasien einholen lassen.3 Diese Informationen gab Haas in einem Bericht vom 24. September 1894. Er legte dar, wie die einzelnen Staaten ihren Dieser Beitrag entstand im Rahmen des vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (Wien) finanzierten Projekts „Aspekte der Rezeption weltpolitischer Tendenzen in Österreich-Ungarn vor dem Hintergrund der Entwicklung in Ostasien (1894/95-1904/05)“ (P 13200-HIS; Leitung: Univ.- Prof. Dr. Wolfdieter Bihl, Institut für Geschichte, Universität Wien). 1 Vgl. dazu Lehner, Georg: Chinesisch für den Auswärtigen Dienst. Zwei Dolmetsch-Eleven an der k. u. k. Gesandtschaft in Beijing in den Jahren 1897 bis 1900. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 46 (1998), S. 107-124. 2 Zur Reorganisation der Orientalischen Akademie vgl. M al fatti di Monte Tr et to, Josef Freiherr von: Handbuch des österreichisch-ungarischen Konsularwesens, 2 Bde., 2. Aufl., Wien 1904, Bd. 1, S. 18-33; Pidoll zu Quintenbach, Michael Freiherr von: Promemoria betreffend die Reorganisation der k. und k. Orientalischen Akademie 1898. Wien 1898. - Zur Geschichte der Orientalischen bzw. Konsularakademie vgl. Pfusterschmid-Hardtenstein, Heinrich: Von der Orientalischen Akademie zur k. u. k. Konsularakademie. Eine maria-theresianische Institution und ihre Bedeutung für den auswärtigen Dienst der österreichisch-ungarischen Monarchie. In: Wandruszka, Adam - Urbanitsch, Peter (Hrsg.): Die Habsburgermonarchie 1848-1918. Teil VI/1: Die Habsburgermonarchie im System der Internationalen Beziehungen. Wien 1989, S. 122-195, zur Reform von 1898 vgl. ebenda, S. 160-166, zum Chinesisch-Unterricht vgl. die kurze Bemerkung ebenda, S. 163. 3 Haus-, Hof- und Staatsarchiv [in Hinkunft: HHStA], AR F 8/357; Consular-Akademie, Lehrkanzel- Errichtung, Coudenhove an MdÄ; Bericht No. LXXXXII [sic!]; Tokio, 1894 Oktober 12. Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 51/2004 251

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