Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 25. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1995)

Rei Cretariae Romanae Fautorum Acta XXXIV - Zabehlicky–Scheffenegger, S.: Der Italiener in Ephesos. p. 253–271.

Alba Regia, XXV, 1994 S. ZABEHLICKY - SCHEFFENEGGER DER ITALIENER IN EPHESOS Auf der Tetragonos Agora, dem großen Marktplatz im westlichen Zentrum von Ephesos, werden seit einigen Jahren vom Österr. Archäolog. InstitutGrabungen durchgeführt, um vor allem die vorhellenistische Besiedlung zu erforschen. 1988 wurde unter der westlichen Halle die Westfront der hellenistischen "Fenstermauer" (Vetters 1984, 212; Vetters 1986, 79) in einem Schnitt (= Sondage -1/88) von ca. 2x2 m und ca. 4 m Tiefe freigelegt. Die dort festgestellte mächtige Auffüllung zur Niveau­anhebung war mit überaus reichlichem Scherben­material durchsetzt, an dem Eastern Sigillata В I (in der Folge ESB) den größten Anteil hatte. Eastern Sigillata A ist nur mit wenigen Stücken vertreten, arretinische Sigillata etwas häufiger. Zahlreich sind auch rechteckige und runde, schwarz oder rot gebrannte große flache Platten (wie MITSOPOULOS ­LEON 1991, 79f., Taf. 94-96, F 2 - F 31), deren Verwandtschaft zur ESB wiederholt konstatiert wurde (Warner Slane 1986, 287 u. 310; MITSOPOULOS - LEON 1991, 81). Die übrigen Keramikfunde setzen sich aus rauhwandigem Kochgeschirr, etwas Feinware und "Ephesos"­Lampen zusammen. Hier wird nur die ESB kurz vorgestellt; eine ausführliche Vorlage des gesamten Fundmateriales soll in einer Monographie des Österreichischen Archäologischen Institutes erfolgen. Fabrikat: Die allgemeine Charakteristik für ESB trifft auch auf unser Material zu: zimtfarbener, glimmerhältiger Ton, im Bruch körnig oder schiefrig lamellenartig geschichtet; orangebrauner Überzug, matt bis seidig glänzend, mit glatter, selten etwas körniger Oberfläche. Doch zeigen die meisten Stücke aus der Sondage -1/88 mehr oder weniger starke Verfär­bungen: der Überzug ist nur in den seltensten Fällen (15%) (hell)orangebraun und teilweise leuchtend, viel häufiger dunkelorangebraun, rötlichbraun, fleckig, oder auch braun bzw. rötlich-schwarz; schließlich sind über 100 Stücke tiefschwarz gefärbt. Der Ton ist geringeren Farbänderungen unterworfen, kann aber bis rosa bzw. grau verändert sein. Trotz der gerade im Späthellenismus im Osten beliebten und bewußt durch oxydierenden resp. reduzierenden Brand erzeugten Farbvariation innerhalb einer Gattung und sogar einzelner Gefäße vermute ich bei unserem Material eher die Einwirkung eines Schadensbrandes als Ursache der unterschiedlichen Färbung. Dafür sprechen das manchmal fleckige Aussehen und seltene, aber starke Farbschwankungen innerhalb einzelner Gefäße. Eine weitere Bestätigung bietet der Vergleich mit gleichartigen Funden aus der Basilika am Staatsmarkt (MITSOPOULOS - LEON 1991, 95 und 108-122 [Katalog]). In diesem Material sind 85 % "original" orangebraun, die übrigen zum Großteil nur geringfügig dunkler und nur vereinzelte Stücke dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Auffallend ist auch, daß auf den 225 Stück ESB vom Staatsmarkt 17 Graffiti vorhanden sind. Auf den ca. 1500 Fragmenten aus der Sondage -1/88 fand sich keine einzige Ritzung - bei derselben Relation wie am Staatsmarkt wären über 100 Ritzungen zu erwarten! Es sind auch keine anderen Benützungsspuren sichtbar. Es mag dies auf einem Zufall beruhen, doch sollte man eine Deutung des Befundes als Aufschüttung mit dem verbrannten Inhalt eines Geschirrladens nicht ausschließen (s. auch u. S.). Formen: Insgesamt wurden aus diesem Schnitt über 1000 aussagekräftige Rand- und Bodenfragmente von ESB-Tellern und Schalen mit 244 Töpferstempeln und von ungestempelten Bechern und Krügen 253

Next

/
Thumbnails
Contents