Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 25. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1995)

Rei Cretariae Romanae Fautorum Acta XXXIV - Kuzmová, K.: Pannonische Reliefkeramik aus Bińa. p. 195–198.

Alba Regia, XXV, 1994 К. KUZMOVÁ PANNONISCHE RELIEFKERAMIK AUS BÍNA Bei ausgedehnten Erdarbeiten im Zusammenhang mit dem Bau einer Überführung der Bahnstrecke im Abschnitt Stúrovo - Cata wurden im Herbst des Jahres 1964 bei der Gemeinde Bifta (Südwestslowakei, Bez. Nővé Zámky) zahlreiche archäologische Objekte aus der jüngeren Steinzeit, aus der Latène- und römischen Zeit sowie auch aus dem Frühmittelalter gestört. Bei der Rettungsgrabung des Archäologischen Institutes der SAW in Nitra, die hier gleichzeitig mit den Bauarbeiten unter anspruchsvollen Geländebedingungen erfolgte, wurde der wesentliche Teil der Fundstelle freigelegt und dokumentiert. Zu ihrer weiteren Aufarbeitung und Publizierung kam es jedoch nur teilweise (Kolníková 1968; Pavúk 1980); deswegen danke ich auch auf diesem Wege dem Grabungsleiter J о z e f P a u 1 í к (heute Mitarbeiter des Archäologischen Museums des Slowakischen Nationalmuseums in Bratislava) dafür, daß er das Material und die zugehörige Dokumentation zur Verfügung gestellt hat, und dem Kollegen Ivan Cheben für den Hinweis auf die Funde, die Gegenstand dieses Beitrags und einer in Vorbereitung befindlichen Studie sind. Die angeführte Fundstelle befindet sich südlich der Gemeinde Bifta am rechten Gran-Ufer in der Flur "Berek", etwa 15 km nördlich der Donau (Abb. 1). Von der gestörten germanischen Siedlung, die sich auf einer 4-8 m hohen Gran-Terrasse erstreckte, konnten außer Hütten und verschiedenen Siedlungsobjekten auch der Teil eines Töpferofens freigelegt werden. Mehrere Funde aus der römischen Kaiserzeit, vor allem Keramikscherben, stammen auch aus zeitgleichen Schichten, aus jüngeren Objekten und von Oberflächenbegehungen. Außer der einheimischen Keramik kam hier auch pannonische Gebrauchskeramik vor. Besondere Beachtung gebührt jedoch dem Teil einer rekonstruierbaren Schüssel mit Reliefverzierung (Abb. 2; 3:5), die nicht nur im Rahmen dieses Fundverbandes, sondern auch im Rahmen der örtlichen Töpferproduktion im angrenzenden mittleren Donauraum von Bedeutung ist. Die angeführte Schüssel ahmt mit ihrer Form den Typ Drag. 37 bzw. 30 nach. Ihre Höhe erreicht 147 mm, der Mündungsdurchmesser 242 mm und der Durchmesser des Standrings 88 mm. Sie ist aus feingeschlämmtem Ton angefertigt und verhältnismäßig schlecht gebrannt. Ihre Bruchstelle ist bröckelig, die Oberfläche ist fein, mit sehr geringen Spuren eines dunkelgrauen bis schwarzen Überzuges. Der Bruch und die Oberfläche der Scherben weisen die gleiche graue bis hellgraue Farbe auf. Nur einer von ihnen ist sekundär gebrannt und hat deswegen bräunlichgraue bis schwarze Farbe. Der Standring wurde zusammen mit der Schüssel angefertigt, wovon die Gestaltung des ungewöhnlich dünnen Bodens zeugt (Abb. 3:5). Die Reliefverzierung besteht aus vier Verzierungs­elementen, die in horizontalen Bändern angeordnet sind: 1. Ein dreiteiliges Blatt mit angedeuteter Mittelrippe und Adern bildet die obere Randverzierung, welche den Eierstab ersetzt (Abb. 2; 3:1); 2. ein Krieger mit Lanze (Abb. 2; 3:4); 3. ein springender Hase (?) nach rechts (Abb. 2; 3:3); 4. ein dreiteiliges Blatt mit gezacktem Rand bildet die untere Randverzierung, die mit einer Rille abgeschlossen ist (Abb. 2; 3:2). Außer der beschriebenen Form fand man auf der Fundstelle auch den Teil eines mäßig konkaven dünnen Bodens einer Schüssel von etwa ähnlichem Typ, mit einem Standring von 71 mm Durchmesser (Abb. 3:6). Die Qualität des Tones und des Brandes ist mit der reliefverzierten Schüssel vergleichbar. Auf der Oberfläche erhielten sich auch geringe Spuren eines dunkelgrauen bis schwarzen Überzuges. An Hand dieser Angaben kann man jedoch nicht eindeutig feststellen, ob es sich auch in diesem Falle um den Teil einer reliefverzierten Schüssel handelt. Die gemeinsamen Merkmale beider Funde können ein Beleg ihrer gleichen Herkunft sein. 195

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