Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 24. 1986-1988 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1990)

Tanulmányok – Abhandlungen - Lövei Pál: Erforschung von Wohnhäusern in der Innenstadt von Stuhlweissenburg. p. 73–81. t. I–II.

Alba Regia, XXIV, 1990 P. LŐVEI ERFORSCHUNG VON WOHNHÄUSERN IN DER INNENSTADT VON STUHLWEISSENBURG Denkmalschutz-orientierte Mauerforschung begann in der Innenstadt von Stuhlweißenburg (Székesfehérvár) in den 1950er Jahren: Károly Ferenczy entdeckte 1954 ein mittelalter­liches Fenster an der Seitenfassade sowie den Torgang mit Sitz­nische im Haus Zalka utca 6, András Gergelyffy unter­suchte 1962 dortselbst einzelne Teile des Erdgeschosses (Cs. Dobrovits-Erdei 1984, 130). Im Jahre 1965 konnte ledig­lich registriert werden, daß der Kern des an der Ecke Ady E. utca - Zalka utca abgerissenen Gebäudes ein, bis zum Sturz der Stockwerkfenster mittelalterliches, etagenweise zweiteiliges Wohnhaus war (Gergelyffy 1970, 166). Im Haus Arany J. u. 8 erwies sich 1968 im Erdgeschoß ein Mauerteil als mittelalterlich; sowohl damals als auch bei der Renovierung 1987 kamen sekun­där verwendete gotische Rahmensteine zum Vorschein (Ibid. ; zu den Beobachtungen 1987 vom Verfasser der vorliegender Ar­beit: Lapidarium 1988, 223). Unter dem abgerissenen Haus Arany J. u. 13. konnte 1970 ein mittelalterliches Kellersystem identifiziert werden (Dávid-Gergelyffy 1972, 435). Die 1972-73 fortgesetzte, ertragreiche Erforschung (leider überholt von ei­nem unfachmäßigen Abriß) und Restaurierung des Hauses Zal­ka u. 6. bestätigen in anschaulicher Weise die Wichtigkeit der Mauerforschung an solchen Bauten (Cs. Dobrovits-Erdei 1984, 129-162). Im Jähe 1973 erschloß Dorottya Cs. Dobro­vits im Haus Arany J. u. 10 ein ebenerdiges, mittelalterliches Gebäude mit Eckarmierung (Dávid-Gergelyffy 1977, 385). 1974-75 erwies sich das Haus Jókai u. 10. als mittelalterlich (Forschung von Gyula Gulyás und Gyula Fülöp, Adattár 1984, 499), während Ferenc Dávid {Ibid., 498) 1979 im Haus Csók Lu. 17 hochbedeutende mittelalterliche Bauteile entdeckte ; hier wurde seither der gotische geschlossene Erker rekonstruiert (Komjáthyné 1989). Nachstehend seien die Arbeiten der 1980er Jahre etwas aus­führlicher zusammengefaßt. Táncsics Mihály utca 4 Die Erforschung des U-förmigen Wohnhauses mit roman­tischer Fassade erfolgte gleichlaufend mit der Wiederherstellung in den Jahren 1981-82. Die Kellermauern aus Bruchstein wiesen kein einheitliches Bild auf, besonders die südliche Mauer unter­schied sich durch ihre größeren Steine, doch die Hauptmauern waren mittelalterlicher Bauzeit ebenso wie der Kellerabstieg mit schräg abgekantem Steinrahmen mit halbkreisförmigem Ab­schluß (Taf. LI.). Ungewöhnlich ist der Grundriß des Kellers: Die oblonge Form umfaßte drei Räumlichkeiten, die südliche ist senkrecht auf der Straßenlinie, während die beiden anderen weiter nördlich parallel mit derselben sind (Abb. 1). Im Erdgeschoß war der ähnliche Grundriß nur mehr in Ein­zelheiten faßbar (Abb. 1). Die Südmauer des Torganges war die nördliche Frontmauer des mittelalterlichen Hauses. Der westli­che Abschnitt derselben wurde im 18. Jh. völlig neugebaut, darin wurde auch ein mittelalterlicher Steinlappen sekundär verwen­det. Am östlichen Mauerabschnitt kam ein gotisches Fenster mit Steinrahmen zum Vorschein (das Brüstungsgesims fehlte), mit einer Viertelhohlkehle am Sturz (Abb. 2). Die Oberfläche des Sandsteinrahmens (Innenabmessung: 132x88 cm) war mit ei­ner Kalkschicht bedeckt. An beiden Seiten erstreckte sich ein mittelalterliches Gemäuer aus kleinformatigen Ziegelsteinen, mit einem groben, gelblichen mittelalterlichen Mörtelanwurf, der hauptsächlich über dem Sturz in Flecken erhalten blieb. Im mittelalterlichen Haus, gemäß der Kelleraufteilung, er­streckte sich nördlich vom südlichen Querraum eine Trennwand in Längsrichtung. Davon ist nur der nördliche Teil im Erd­geschoß in etwa 2 m Länge erhalten geblieben, im Stock schon gar nichts. Der Mauerabschnitt war in voller Breite durch eine Tür mit Steinrahmen ausgefüllt (Kranzbreite: 108 cm, cca. 154 cm Schulterhöhe, 188 cm Sturzhöhe), auf der Oberfläche Waren mehrere Kalkschichten, die unterste von dunkelroter Farbe. Der Bogensturz war mit Konsolen versehen. Von der Schwelle ist nur der Teil unter der einen Stütze erhalten geblieben (Abb. 3). In der ersten neuzeitlichen Periode, als die Stockmauern aus Lehmziegeln gebaut wurden, wurde durch Vermauerung der einen Türhälfte mit Lehm und Ziegeln ein Backofen gewonnen, dessen leicht gewölbte Wand - von der Dicke eines Halbzie­gels - im abgeschabtem Zustand entdeckt wurde. Die Innenseite war verputzt, die stark verrußte Oberfläche erstreckte sich auf den Tragstein. Später wurde der Ofen abgebaut und auch die andere Türhälfte vermauert; hier wurden drei mittelalterliche Rahmenstein-Stücke freigelegt, das unterste wurde ursprüng­lich rot gemalt. Oberhalb des Rahmens verlief ein Teil des mittelalterlichen Mauerwerks aus Ziegelsteinen und Bruchstein, mit einer Hälfte des schmalen Entlastungsbogens aus Ziegeln. Erhalten geblieben ist ferner die südliche Abschlußmauer des mittelalterlichen Hauses, in der Tiefe des Straßenflügels erwies sich die südliche Feuermauer vom Keller bis zum Stockwerk als mittelalterliches Bruchsteingemäuer. Oben verlief die Mauer­gleiche niedriger als heute. Im Erdgeschoß, im Mauerteil, der heute die Wand zweier Räumlichkeiten bildet, fanden wir zwei getünchte, zugemauerte Wandnischen mit Segmentbogen, größ­tenteils aus Ziegelsteinen - im Vergleich zur Mauer sekundär abgebildet. Die östliche Hälfte der Steinmauer war sehr un­73

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