Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 21. 1981 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1984)

Tanulmányok – Abhandlungen - Barkóczi László – Salamon Ágnes: Tendenzen der struktuellen und organisatorischen Änderungen pannonischer Siedlungen im 5. Jahrhundert. p. 147–187.

beendet gewesein sein mußte. Was unter Diocletianus geschehen ist und von der Forschung für den Wiederauf­bau nach der Zerstörung 260 angesehen wird, ist weder der Beginn noch die Beendigung einer Rekonstruktion, sondern eine andere, "neue Konzeption". Zuerst wollen wir beobachten, welche Veränderungen, Umbauten und neue Verteidigungswerke in den einzelnen Lagern seit 260 über das 4. und 5. Jahrhundert in Ersche­inung getreten sind ; ferner werden wir zu schildern ver­suchen, wie sich die Funktion der Lager im 5. Jh. verän­dert hat. Untersuchungen wir auch die inneren Städte und die wichtigsten öffentlichen Gebäuden (horrea und Bazili­ken). Im II. Teil analysieren wir die Bestattungen bzw. die Zusammenhänge zwischen den Siedlungen und den Gräberfeldern. * Tor- und Turmeinbauteti am Limes seit 260, Struktur des späten Limes Die Lagerbauten unter Mark Aurel oder der Severus­Kaiser beschränkten sich hauptsächlich auf die Reparatur und den Umbau der erhaltenen Verteidigungswerke. Eine Veränderung ist lediglich darin zu beobachten, daß die Tortürme in der frühen Severer-Zeit weiter nach außen verlegt wurden. Eine weitere Veränderung an den Verteidigungswerken der Lager ist zu beobachten, da an die abgerundeten Ecken halbkreisförmige Anbauten errichtet wurden. Allein solche Anbauten hatten noch keinen Sinn gehabt, da sie sich aber genau dem früheren einspringenden Ecktürmen an­schliessen, ist aus den beiden ein etwas hervorspringender hufeisenförmiger Eckturm entstanden. Diese Form finden wir in den Lagern von Lébény-Barátföldpuszta—Quad­rata (Gabler 1976, 19), Nagytétény—Campona (Abb. 1; Fülep 1976, 93) und Százhalombatta—Matrica (Abb. 2; Mócsy 1955, 59—69). Da die Lager von Barátföldpuszta und Százhalombatta nur zum Teil erschlossen sind, wissen wir noch nicht, wieviel Ecken mit solchen hufeisenförmigen Türmen bestückt wurden. Das Lager von Nagytétény wurde schon gründlicher erforscht; da zeigte sich, daß sie nur an den Frontecken der praetoria zu finden sind. Die Turmform findet man in Pannónia Superior und Inferior auch an voneinander weitentfernt liegenden Orten; der Umbau weist auf keine allgemeine Direktive, wohl aber auf eine einheitliche Konzeption hin. Übrigens ist diese Turmform weder in den westlichen, noch in den südlichen Provinzen eine häufige Erscheinung und kommt, wenn schon, so eher in den westlichen Pro­vinzen vor, so etwa in den Lagern von Eborodunum —Yver­don und Tasgaetium —Eschentz (vgl. Póczy 1967, 150— 151). In zusammenhängender Einheit und gleicher Anordnung finden wir solche Turmtypen an den Mauern der Stadt Scarbantia, —Sopron—Ödenburg (Abb. 3) (Póczy 1967, 137—154; PÓCZY 1977, 32—36). Den bisherigen Forschungen ist nicht eindeutig zu ent­nehmen, wann die erwähnten Lager diese neuen Türme bzw. Turmergänzungen erhalten haben. Aufgrund der her­vorspringenden hufeisenförmigen Türme der Lager im Abb. 1: Lager von Nagytétény (Campona). Fülep, 1976. 93. Abb. 3: Stadtmauer von Sopron (Scarbantia). Póczy, 1967. 137—154; 1977, 32—36. 148

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