A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 3. (Szeged, 1997)

SOMOGYI Péter: Három kora avar kori sír a Gyoma 264. sz. lelőhelyéről

DREI FRUHAWARENZEITLICHE BESTATTUNGEN AUS DER FUNDSTELLE NR. 264 VON GYOMA SOMOGYI Péter EINFÜHRUNG In den 80er Jahren wurde durch das Archäologische Institut der UAdW, Budapest ein umfangreiches Forschungsprojekt gestartet, dessen Ziel die inter­disziplinäre archäologische Erschließung ausge­wählter Regionen des Landes war. Eine dieser Re­gionen war die Umgebung der am Körös gelegenen Gemeinde Gyomaendrőd (Kom. Békés; Südostun­garn) (BÖKÖNYI 1992). Hier wurde an der Fundstelle Nr. 264 von Gyoma nach geophysikalischen Mes­sungen und Sammlung von Lesefunden eine Gra­bung in zwei Kampagnen (1988 und 1990) durchge­führt (JEREM-KISS-PATTANTYÚS-VARGA 1992, 73-78). Auf einer Fläche von 1120 m 2 , wurden Siedlungsob­jekte unterschiedlichen Typs und Alters freigelegt, darunter auch zwei awarenzeitliche Grubenhäuser (JEREM-KISS-PATTANTYÚS-VARGA 1992, 78 mit Anm. 47). Deshalb war im Mai 1990 die Entdeckung von drei Gräbern frühawarenzeitlicher Zeitstellung eine Überraschung. 2 Die Fundobjekte aus diesen Bestattungen und die Grabungsdokumentation durfte ich im Frühjahr 1991 durch die Liebenswürdigkeit der Grabungslei­terin, Frau Zsuzsanna Kiss (Archäologisches Insti­tut der UAdW, Budapest) einsehen. Als sie mein Interesse daran bemerkte, erlaubte sie mir, den Fund zu veröffentlichen, welches Angebot ich mit großer Freude annahm. 3 Schon im September 1991 berichtete ich über die drei Bestattungen auf einer Tagung in Nyíregy­háza, wobei ich das Augenmerk auf das Grab 3 mit einer partiellen Pferdemitbestattung legte. Obwohl der Vortrag nicht im Tagungsband abgedruckt werden konnte, wurde das Grab 3 aufgrund seiner charakteristischen Bestattungsmerkmale bereits in Auflistungen frühawarischer Bestattungen Ostun­garns aufgenommen (LŐRINCZY i992a, H5; LŐRIN­CZY 1995, 403). 4 1 RégFüz 44 (1992)10-11. 2 RégFüz44(1992)ll. 3 An dieser Stelle danke ich Frau Zsuzsanna Kiss für die Erlaubnis, die einschlägigen Grabungsdokumentation zu kopieren und für die Sorge um die Restaurierung der Metallobjekte, die Frau Éva Somlósi (Archäologisches Institut der UAdW, Budapest) ausführte. Weiterhin danke ich Frau Teréz Vidovics (Móra Museum, Szeged) für die Anfertigung der Abbildungen, Hetrn László Bartosiewicz (Institut für Archäologie, Eötvös Universität, Budapest) für die Bestimmung und Bewertung der Pferdeknochen und Frau Katalin Rendes (Keszthely) für die Geschlechts- und Altersbestimmung. Da im Herbst 1994 die menschlichen Knochen im Depot des Archäologischen Instituts nicht mehr auffindbar waren, konnte sie diese Angaben bloß aufgrund von Grabungsfotos schätzen. Für die sprachliche Überarbeitung des Manuskrip­tes bin ich Heim Uwe Fiedler (Deutsches Archäologisches Institut, Berlin) zu Dank verpflichtet. Zum Schluß möchte ich Heim Gábor Lőrinczy (Móra Museum, Szeged) meinen Dank aussprechen, in dessen Haus die Zeichenarbeiten erledigt und die vorliegende Arbeit zum Druck angenommen wurde. 4 Die Grabinventare, Teile der Pferdeknochen aus dem Grab 3 und die Dokumentation befinden sich im Archäologischen Institut der UAdW, Budapest (Grab 2 Inv.Nr. 90.3.1251; Grab 3 Inv.Nr. 90.3.1254-1273). Die auch dorthin eingelie­ferten Menschenknochen, das rechte Vorderbein, das Gros der Fesselbeine des Pferdes und die Geflügelkochen aus Grab 3 waren 1993 im Depot des Instituts nicht mehr auffindbar.

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