Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)

Biographien der Archivbeamten seit 1749 von Franz Hüter

140 Biographien. allen genealog.-heraldischen Fragen den Benutzern ein außerordentlich kenntnisreicher Berater war, womit er im Verkehr gewinnende Liebens­würdigkeit verband. Nicht zuletzt sind seine Verdienste um den Neubau des Archivs (von ihm stammt der Entwurf der Urkundenkästen) und um die ständige Archivalienausstellung im neuen Hause unvergessen, die er auch im technischen Teil in allen Einzelheiten vorbereitet und zur Durch­führung gebracht hat (1902). S. entschloß sich nur schwer zur schriftstellerischen Verwertung seiner Kenntnisse, was man bei ihm um so mehr bedauert, weil er so ein durch jahrelange Studien und mit einer seltenen Freude für dieses Fachgebiet gewonnenes Spezialwissen zum größten Teile mit sich ins Grab genommen hat. Seit 1905 bis zum Kriegsende haben ihn wohl die Ahnenprobenprüfun­gen für das Oberstkämmereramt und den Sternkreuzorden zeitlich sehr in Anspruch genommen (vgl. seine Berichte im Archiv des Oberstkämmerer­amtes und AB. 494); dazu kamen die Vizepräsidentschaft in der genealog.- heraldischen Gesellschaft „Adler“ (deren Ehrenmitglied er auch war) und umfangreiche private Korrespondenzen in seinen Spezialfächern. S. war auch Ehrenmitglied des histor. Vereins f. Steierm., des Kärntner Geschichts­vereins, Korrespondent der Schweiz. Herald. Gesellschaft, der Reale Acca­denda araldico-genealogica in Pisa und der Zentralkommission für Kunst- und histor. Denkmale in Wien sowie Mitgl. der histor. Landeskommission der Steiermark. Wissenschaftliche Arbeiten: Die Leutzendorffer (in F. Krauß, Die Eherne Mark I, 1892); Wappenbuch von Zacharias Bartsch 1567 (hgg. von S. zusammen mit J. v. Zahn), 1893; Der steirische Uradel (Neuer Siebmacher IV), nur Tafeln, 1893; Das Landeswappen der Steiermark 1900; Die Wappen an der Stiftskirche zu Millstatt (zusammen mit Eisler, Jahrb. d. Zentralkomm. III/2, 1905); Genealog. Taschenbuch der adeligen Häuser Österreichs, 1. bis 3. Bd., 1905 bis 1909; Aufsätze im Jahrb. und im Monats­blatt der herald. Gesellsch. „Adler“: Die Wappenbriefe und Standes­erhebungen des röm. Königs Rupprecht von der Pfalz (Jahrb. 1895), Inner- österr. Rosensiegel (Jahrb. 1895), „Treun“ (Monatsbl. 1899); Das Stadt­wappen von Feldsberg (Monatsbl. 1909); Die Erhebung der Brüder und Vettern von Mulinen zu „Reichsfreiherren“, ddo. Regensburg 30. Sept. 1434 (Monatsbl. 1923). Biographische Skizze von Elga Aichelburg-Emperger in Siegenfeld-Festschrift der heraldischen Gesellschaft „Adler“ (26. Juni 1924); Nekrolog von Jaksch, Carinthia 120, S. 42. Spenn Ignaz, aus Wien gebürtig, Zögling und Korrepetitor am There­sianum 1806 bis 1812, trat 1812 (Mai) am geh. Hausarchiv als Praktikant ein. Der — nach Hormayrs Urteil — überaus eifrige und hoffnungsvolle junge Mann erlag bereits am 7. Jan. 1813 einem Blutsturz. Spergs auf Palenz und Reisdorf Joseph Anton Maria Freiherr von, geb. 10. Jan. 1725 zu Innsbruck als Sohn des Regierungssekretärs und Schatz­archivregistrators Anton Dionys Sperges, gest. 26. Okt. 1791 zu Wien als Hofrat der geh. Hof- und Staatskanzlei, hat seine Laufbahn als stadthaupt­mannschaftlicher Secretarius in Trient begonnen und diente dann unter

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